Ökumenische Gebetswochen

Start für gemeinsame Gebetswochen mit Christ:innen aller Konfessionen

© istock / Brian A. Jackson

09. Januar 2023 von Claudia Ebeling

Füreinander und miteinander beten: In den kommenden zwei Wochen rufen die Evangelische Allianz und auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen dazu auf, gemeinsam zu beten. Die beiden Vereinigungen repräsentieren auch Kirchen und Gemeinden in Deutschland, die nicht zu den meist evangelisch-lutherischen Landeskirchen in Deutschland gehören.

Gemeinsamer Gebetstext:

  • Lieber Vater im Himmel,
  • Du bist jetzt da.
  • Mitten unter uns.
  • Gemeinsam kommen wir als Deine Kinder zu Dir.
  • In Deiner Gegenwart finden wir Ruhe.

Vollständiger Text zum Download

Am Sonntag war der Auftakt von den Kirchen und Gemeinden, die zur Evangelischen Allianz gehören. Ihr Motto in der kommenden Woche lautet "Freude". Ab dem 15. Januar dann rufen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zur "Gebetswoche für die Einheit der Christen" auf. Ihr leitender Bibelvers in diesem Jahr stammt vom Propheten Jesaja: "Tut Gutes! Sucht das Recht". 

Im Greifswalder Dom St. Nicolai ist die Gebetswoche der Evangelischen Allianz eröffnet worden. Bischof Jeremias: "Die hörende Haltung, zu akzeptieren, dass es noch anderes gibt als mich, ist für mich die Gebetshaltung.“ Unterstützen, in diese Haltung zu kommen, könnten dabei der Kirchenraum, Kerzen und Mitbetende.
Im Greifswalder Dom St. Nicolai ist die Gebetswoche der Evangelischen Allianz eröffnet worden. Bischof Jeremias: "Die hörende Haltung, zu akzeptieren, dass es noch anderes gibt als mich, ist für mich die Gebetshaltung.“ Unterstützen, in diese Haltung zu kommen, könnten dabei der Kirchenraum, Kerzen und Mitbetende.© Annette Klinkhardt, Nordkirche

Bischof Jeremias: Hörende Haltung im Gebet

Gottesdienste mit Bischof Jeremias zur Gebetswoche

„Es ist schön, eine Woche lang gemeinsam über Konfessionsgrenzen hinweg zu beten, und ganz bewusst nicht nur für sich, sondern für die Region und die Menschen um uns herum“, so Bischof Tilman Jeremias aus dem Sprengel Mecklenburg und Pommern.

In einer von der Ökonomie des Geldes und der medialen Aufmerksamkeit geprägten Gegenwart hält er das Gebet für essenziell notwendig:

Das Gebet ist eine mächtige Kraft. Beten bedeutet, sich zu öffnen für die Gegenwart Gottes, zu schweigen und zu hören. Damit unterbrechen wir den alltäglichen Wettlauf und kommen in eine bewusste und aufgerichtete Haltung.

Worte des Vaterunser tragen ein Leben lang

Gebete der Christenheit und des Judentums wie die Psalmen könnten Menschen ein Leben lang tragen, ist Bischof Jeremias überzeugt.

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„Beim Rostocker Taizétreffen haben wir eindrücklich erlebt, wie das gemeinsame Beten und Singen tragen, wie wir in vielen Sprachen durch unsere Gebete über Konfessionen und Nationen hinweg verbunden sind", erinnerte Bischof Jeremias. Zu der ökumenischen Veranstaltung waren zum Jahreswechsel rund 4000 junge Menschen aus ganz Europa in die Hansestadt gekommen.© Annette Klinkhardt, Nordkirche

Eine besondere Rolle spiele hier das Vaterunser: „Ich habe an manchem Sterbebett gesessen und erlebt, dass die Sterbenden eigentlich nicht mehr reagiert haben. Wenn ich dann aber das Vaterunser betete, haben sie den Mund noch mitbewegt. Das sind Worte, die bleiben, weil sie kirchlich gebundene Menschen ein Leben lang begleitet haben."

Ein Grundnahrungsmittel - bis zum letzten Atemzug.

"Wir brauchen immer wieder Punkte, an denen man sich erinnert, dass man zusammengehört", erläutert Daniel Schneider von der Greifswalder OJC (Offensive Junger Christen) . Zumal für Außenstehende die Vielzahl an unterschiedlichen christlichen Kirchen eher „verwirrend“ sei.

Hintergrund: Die Evangelische Allianz

Der Evangelischen Allianz gehören heute 143 nationale Allianzen an. In Deutschland gehören zum Beispiel Freikirchen, Baptisten, Adventisten oder Brüdergemeinden dazu. Bei der Gründungskonferenz 1846 in London wurde als Zeichen der Gemeinsamkeit beschlossen, sich einmal jährlich in der ersten Woche über die Konfessions- und Denominationsgrenzen hinweg zum gemeinsamen Gebet zu treffen. Hieraus ist die Allianzgebetswoche entstanden, die auch in Deutschland jedes Jahr Anfang Januar an über 900 Orten durchgeführt wird.

18. - 25. Januar: Gebetswoche für die Einheit der Christen

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland hat ihre anschließende Gebetswoche unter das Motto "Tut Gutes! Sucht das Recht" (Jesaja 1,17) gestellt.

Die amerikanische Vorbereitungsgruppe appelliert damit an eine selbstkritische Auseinandersetzung mit den Themen Rassenungerechtigkeit und Rassismus im kirchlichen Umfeld.

In Hamburg gibt es Stadtteilgebete: Alle Termine hier.

Aber viele Gemeinden nutzen diese Woche auch einfach, um sich in ihrer Nachbarschaft zu vernetzen, für ihren Stadtteil zu beten oder ein Zeichen für kirchliches Leben zu setzen. 

Hintergrund: Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen

Auf dem Gebiet der Nordkirche gibt es drei regionale Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen: In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Die Arbeitsgemeinschaft in Hamburg ist eine der größten bundesweit: Mehr als 35 verschiedene Kirchen arbeiten hier mit und versuchen gemeinsam, die Vielfalt christlichen Lebens in Hamburg sichtbar zu machen und bauen Brücken zwischen verschiedenen Konfessionen und Kulturen. Ob orthodox, katholisch, reformatorisch oder pentekostal – hier werden die ökumenischen Kontakte vertieft, sich gegenseitig unterstützt und gestärkt. 

Veranstaltungen
Orte
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    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
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    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
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