Über 1500 Anrufende bei Corona-Seelsorge-Hotline der Nordkirche
23. Juni 2020
Hamburg/Schwerin. Nach rund drei Monaten ziehen die Verantwortlichen für die Corona-Seelsorge-Hotline der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) eine positive Bilanz. Bisher konnten rund 1500 Anrufe angenommen werden. „Wir sind sehr froh, dass wir diesen Menschen während dieser Phase der Pandemie schnell zur Seite stehen und damit auch bereits bestehende Angebote wie die Telefonseelsorge unterstützen konnten“, sagt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.
„Besonders für Alleinlebende, Familien mit Kindern und ältere Menschen war die mit existenziellen Sorgen verbundene Situation durch die notwendigen Kontakteinschränkungen nicht leicht zu ertragen“, so die Landesbischöfin weiter. „Ich danke allen haupt- und ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern aus der gesamten Nordkirche, die sehr schnell reagiert und Telefondienst geleistet haben. Ebenso danke ich dem Hauptbereich Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog der Nordkirche und dem Beratungs- und Seelsorgezentrum der Hauptkirche St. Petri in Hamburg für die schnelle Einrichtung der Seelsorge-Hotline – eine organisatorische und zugleich technische Herausforderung. Das alles wurde sehr gut bewältigt, und wir konnten und können weiterhin für sehr viele in Not geratene Menschen da sein“, so die Landesbischöfin.
Seitdem die Einschränkungen der sozialen Kontakte gelockert werden, geht die Zahl der Anrufenden zurück. Dennoch hat die Nordkirche entschieden, ihr Angebot bis Ende September aufrechtzuerhalten, so Pastorin Prof. Dr. Kerstin Lammer, Leiterin des Hauptbereichs Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog: „Wir hören schon jetzt, dass Anrufenden die bevorstehende Ferienzeit Sorgen bereitet. In diesem Sommer fällt für viele die Urlaubsreise aus, sie sind auf sich selbst zurückgeworfen. Für Familien kann es in den Schulferien in ihren Wohnungen eng werden; das Geld ist auch oft knapp. Und vor den Risiken danach, wenn Kinder und Jugendliche wieder regelmäßig zur Schule gehen werden, fürchten sich Anrufende auch. Deshalb wollen wir in diesen neuen Phasen noch erreichbar bleiben.“ Bis sich die Menschen nach den Ferien wieder in ihren Alltag unter den dann geltenden Infektionsschutzbedingungen hineingefunden haben, bleibe die Hotline besetzt, fügt Lammer hinzu.
Parallel zur Seelsorge-Hotline der Nordkirche nimmt das Beratungs- und Seelsorgezentrum der Hauptkirche St. Petri im Juni seine Face-to-Face-Beratung in der Hamburger Innenstadt wieder auf. „Schön, dass die Menschen nun auch wieder zu uns ins Haus kommen dürfen. Unsere Beraterinnen und Berater freuen sich auf sie“, so Pastor Krischan Heinemann und Psychologe Matthias Schmidt vom Beratungs- und Seelsorgezentrum.