"Verzeih mir!": Pop Up Church zum Bußtag am Altonaer Bahnhof
19. November 2020
Mit der Aktion "Verzeih mir!" haben junge Theologinnen am Bahnhof Hamburg-Altona am Mittwoch an den Buß- und Bettag erinnert. Im Rahmen ihrer "Pop Up Church" boten sie den Passanten kleine bunte Scherben an.
Die Pop Up Church auf facebook
Darauf konnten sie die Namen von Angehörigen, Freunden oder Bekannten schreiben, die sie um Verzeihung bitten möchten. Die Scherbe mit dem Namen wurde dann an einem Licht abgelegt. Beteiligt waren vier evangelische Pastorinnen und zwei Vikarinnen aus Hamburg und Umgebung.
Worte, die vielen nicht leicht über die Lippen gehen
Die Aktion sei eine Möglichkeit, um Dinge ins Licht zu bringen, die man selbst nicht wieder gut machen kann, sagte die Initiatorin Pastorin Emilia Handke. Dies könnten Unachtsamkeiten, Lieblosigkeiten oder auch Missgeschicke sein, mit denen andere verletzt wurden. "Verzeih mir!" seien Worte, die vielen nicht leicht über die Lippen gehen.
Vielfältige Begegnungen
"Alles war da: Kopfschütteln; Tuscheln; scheue Blicke; ein Betrunkener, der sich das Handy vom Ohr riss, um einen Namen aufzuschreiben; ein junges Paar aus Russland, das ein Video von der Aktion mit nach Hause nehmen wollte; Menschen, denen auch nach längerem Nachdenken niemand einfiel, den sie um Verzeihung bitten müssten; ein junger Mann, der gestand, dass es bei den eigenen Kindern immer am schwersten sei", berichtet Handke.
Mit dabei waren Pastorin Meike Barnahl (Hamburg), Pastorin Anne Karakulin (Hamburg), Pastorin Sarah Stützinger (KK Lübeck-Lauenburg), Vikarin Stephanie Müller (Hamburg), Vikarin Janna Horstmann (Hamburg) und Pastorin Emilia Handke.