Partnergemeinden

Von Dithmarschen nach El Salvador - und wieder zurück

Sie machen sich auf den Weg nach El Salvador: Dr. Dietrich Stein (v.l.), Alexander Kühnl, Annette Thode-Flicek, Andrea Hanssen, Kerstin Böge und Marieke Kraft-Andrioli.
Sie machen sich auf den Weg nach El Salvador: Dr. Dietrich Stein (v.l.), Alexander Kühnl, Annette Thode-Flicek, Andrea Hanssen, Kerstin Böge und Marieke Kraft-Andrioli.© Kirchenkreis Dithmarschen/Zabel

10. Januar 2018 von Lena Modrow

Für die sechsköpfige Delegation der El Salvador-Partnerschaftsgruppe geht es am 23. Januar los: Sie machen sich von ihrem Kirchenkreis Dithmarschen aus auf nach Zentralamerika. Zu den Zielen gehören dieses Mal die Partnergemeinden in El Salvador, Santa Ana und Cara Sucia, sowie Guatemala.

Schon seit 1992 ist die Projektgruppe von Mitgliedern der Kirchengemeinde Barlt gemeinsam mit Mitstreitern aus Marne und Eddelak gegründet worden. Zu dem Zeitpunkt war der Bürgerkrieg in dem kleinsten Land Zentralamerikas beendet, der rund 70.000 Menschen das Leben gekostet hatte. Die damalige nordelbische Kirche solidarisierte sich mit der dortigen lutherischen Kirche – Partnerschaften wurden ins Leben gerufen, um bei der Bewältigung der sozialen Probleme zu helfen.

Eine Dialog-Partnerschaft, die von persönlichen Begegnungen lebt

Seitdem sind Dithmarscherinnen und Dithmarscher rund 20 Mal nach El Salvador gereist. „Es ist eine Dialog-Partnerschaft, die von persönlichen Begegnungen lebt“, sagt Andrea Hanssen, die bereits einige Male mitgereist ist. „Es geht darum, Kontakte zu knüpfen, Menschen zusammenzubringen und voneinander zu lernen.“ So haben sich beispielsweise die Dithmarscher dafür eingesetzt, dass in Cara Sucia eine lokale Radiostation finanziell gefördert wird, die ein wichtiges Frühwarnsystem bei drohenden Naturkatastrophen ist.

Wissensaustausch und Erkenntnisgewinn

Auch als Wahlbeobachter waren die Dithmarscher dort schon unterwegs. Und erst vor zwei Jahren absolvierte ein junger Agrar-Ingenieur aus El Salvador ein Praktikum in Kronprinzenkoog – als Multiplikator gibt er das erworbene Wissen in seiner Heimat weiter. Auf der anderen Seite versprechen sich die Dithmarscher auch einen Erkenntnisgewinn: „El Salvador ist führend bei der Saatguterforschung“, sagt Annette Thode-Flicek, „davon können wir auch profitieren.“ Kontakte zwischen dem dortigen und dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium wurden bereits hergestellt.

Partnerschaft auf Augenhöhe

 „Der ökumenische Gedanke erweitert für uns als Kirche den Horizont“, sagt der frühere Barlter Pastor Dietrich Stein. Ein wichtiger Aspekt der Partnerschaft sei die Nachhaltigkeit, ergänzt Delegationsmitglied Alexander Kühnl. Das „Buen Vivir“ (das gute Leben) des ecuadorianischen Wirtschaftswissenschaftlers Alberto Acosta Espinosa bewege viele Menschen in Lateinamerika, sagt Kühnl. Die Partnerschaftsgruppe hatte den Intellektuellen schon einmal nach Meldorf eingeladen. Denn ein Zusammenleben in Vielfalt und Harmonie mit der Natur, wie Acosta Espinosa es lehrt, beschäftigt auch die Dithmarscher, die durch ihre Zentralamerika-Verbindung schließlich auch dazulernen möchten. Stein: „Es ist ja keine Patenschaft, sondern eine Partnerschaft auf Augenhöhe.“

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