Wie werden Gemeinden ziemlich beste Nachbarn?
29. September 2017
Der demografische Wandel, die Entwicklung der Mitgliederzahlen und der drohende Nachwuchsmangel - all das macht Kirchengemeinden zu schaffen. Um die Probleme anzugehen, fand Ende September die dritte Land-Kirchenkonferenz in Breklum statt, zu welcher der Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, das Christian Jensen Kolleg sowie der Gemeindedienst und die evangelische Akademie der Nordkirche eingeladen hatten.
Das Motto lautete „So kann's gehen! Ziemlich beste Nachbarn. Gemeinden arbeiten zusammen” - und das wurde in Filmen dokumentiert, die der Filmemacher Hanno Hart produziert hat. „Wir wollen die guten Geschichten multiplizieren, die es in unserem Sprengel zu erzählen gibt”, sagte Friedemann Magaard, Leiter des Christian Jensen Kollegs und Moderator der Konferenz.
Vernetzung der Menschen und Kirchenkreise
Denn in den Filmen berichten Pastoren und Kirchenmitarbeiter und Ehrenamtliche über die Projekte, mit denen sie nicht nur Menschen aus der Region mit der Kirche in Kontakt kommen lassen, sondern auch wie sich die Kirchengemeinden in den Kirchenkreisen besser vernetzen können.
"Gottesdienst unter der Woche" im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg
Im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, genauer gesagt in Treia, bietet Pastor Thomas Petersen nun Friedensandachten an anderen Orten und offenen Zeiten - und von diesem Angebot profitieren auch die umliegenden Gemeinden.
"Jugend führt zusammen" im Kirchenkreis Ostholstein
"Jugend führt zusammen - gemeinsam neue Perspektiven erschließen" - dafür steht der regionale Konfirmandentag, bei dem die Konfirmanden der Gemeinden Ratekau, Pansdorf und Sereetz zusammenkommen und zu einem Thema etwas gemeinsam basteln, spielen und über die Bibel sprechen. Dabei rücken die Gemeinden im Kirchenkreis Ostholstein näher zusammen und organisieren gemeinsam weitere Veranstaltungen.
"Heimat größer denken" im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg
Heimat größer denken, Strukturen für solidarische Lösungen - unter diesem Motto steht die Initiative in der Kirchenregion Nieharde. Sie bietet einen regionalen Gottesdienst an und hat einen gemeinsamen Gottesdienstplan geschaffen - der aber sowohl Rücksicht auf die Arbeit der Pastoren als auch die Gemeindemitglieder nimmt.
"Zusammenarbeit braucht Schnittstellen" im Kirchenkreis Nordfriesland
In Garding kommen dienstags alle der Region Eiderstedt Mitte zusammen: Pastoren, Kirchenmusiker und weitere Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit braucht Schaltstellen: Sie haben ein gemeinsames Büro für acht Kirchen, um die Gottesdienste zu organisieren. Damit reagiert die Region auf weggefallene Stellen und bündelt auf diese Weise die Ressourcen.
"Vernetzte Jugendarbeit" im Kirchenkreis Dithmarschen
Schauen, welche Stärken die einzelnen Kirchengemeinden haben und wie man bei Lücken zusammenarbeiten kann, darum geht es in der Zusammenarbeit des Kirchspiels Burg Eddelak, Marne und St. Michaelisdonn. So wurde beispielsweise eine gemeinsame Teamer-Ausbildung etabliert, was zu einer Belebung der Jugendarbeit führt.