Hamburger Kirchen erschüttert über Terror in Ägypten
10. April 2017
Hamburg. Mit Erschütterung haben die christlichen Kirchen in Hamburg auf die Terroranschläge gegen koptische Christen in Ägypten reagiert. „Wir sind entsetzt über die Anschläge auf unsere ägyptischen Glaubensgeschwister am Palmsonntag. In Gedanken und im Gebet sind wir mit ihnen verbunden. Aber wir dürfen uns durch diese terroristischen Anschläge nicht zu Vorurteilen gegen Muslime verführen lassen. Terror kennt keine Religion!“ so Pastor Uwe Onnen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg (ACKH).
Die ACKH lädt am Ostermontag, 17. April, um 16 Uhr alle ökumenisch gesinnten Menschen zu einer gemeinsamen Ostervesper in den St. Marien-Dom des Erzbistums Hamburg ein. Die evangelisch-lutherische Bischöfin Kirsten Fehrs, der römisch-katholische Erzbischof Dr. Stefan Heße, der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Damian und der evangelisch-methodistische Pastor Uwe Onnen leiten den Gottesdienst. Beteiligt sind zudem Mitglieder aus weiteren der 34 Kirchen der ACKH. Predigen werden Bischöfin Fehrs und Bischof Damian. Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Teilnehmenden in das Haus der kirchlichen Dienste am St. Marien-Dom zu Begegnung und Gespräch eingeladen.
„Die Christen in Ägypten und in der ganzen Region leiden seit Jahren unter Diskriminierung, Verfolgung und Terror. Daran darf sich die Welt nicht gewöhnen. So werden wir am Ostermontag auch ein Zeichen der Solidarität setzen“, betonte Bischöfin Fehrs. Erzbischof Dr. Heße sagte, er trauere um die Menschen, die ermordet wurden, als sie Gottesdienst feierten. „Dennoch glaube ich daran, dass das Leben stärker ist als der Tod“, so Heße.
Der gemeinsame Vespergottesdienst in Hamburg ist darüber hinaus ein besonderes Zeichen der christlichen Zusammengehörigkeit, weil 2017 das Osterfest in den „westlichen“ Kirchen (anglikanisch, evangelisch, freikirchlich, katholisch) und den „östlichen“ Kirchen (orientalisch, orthodox) auf dasselbe Datum fällt.
Mit der ökumenischen Ostervesper setzen die christlichen Kirchen in Norddeutschland auch ihre gemeinsamen Veranstaltungen zum Reformationsgedenken fort. Im vergangenen Jahr hatten Bischöfin und Bischöfe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und des Erzbistums Hamburg vereinbart, in vier gemeinsamen Gottesdiensten die Erinnerung an 500 Jahre Reformation zu nutzen, um ein gemeinsames Christusfest zu feiern. Diesem geistlichen Weg haben sich auch die drei regionalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (ACK) in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein angeschlossen.
So wurde am Vorabend des ersten Advent, am 26. November 2016, ein ökumenischer Licht-Gottesdienst im Schleswiger Dom gefeiert. Zum Ökumenischen Kreuzweg am Karfreitag, 14. April, wird nach Lübeck eingeladen. Und am Pfingstmontag, 5. Juni, wird Schwerin zentraler Ort für einen ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Gemeinsam die Stimme erheben“ sein.