Nordkirche stellt Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes bereit

925 000 Euro zur Bekämpfung von weltweiten Notlagen in Corona-Pandemie

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© Marcelo Hernandez, Nordkirche

01. Oktober 2020 von Claudia Ebeling

Hamburg/Kiel. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) stellt 925 000 Euro für Partnerorganisationen zur Verfügung, die Menschen helfen, die wegen der Corona-Pandemie in Not geraten sind. Die Mittel kommen vom Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED), dessen Etat sich aus jährlich drei Prozent des Kirchensteuernettoaufkommens zusammensetzt.

Nach einem Beschluss des zuständigen Ausschusses erhalten nun das Hilfswerk „Brot für die Welt“ 600 000 Euro, das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes 150 000 Euro und die Evangelische Missionswerk Deutschland 175 000 Euro. Alle drei Empfänger werden die Mittel an Partnerorganisationen im globalen Süden weiterleiten, die gegen die Folgen der Corona-Pandemie kämpfen, in dem sie zum Beispiel Abstandsregeln umsetzen und Aufklärungsarbeit leisten, Kirchengemeinden, Schulen und Krankenhäuser ausstatten oder in akute Not geratene Familien mit Lebensmitteln und Hygiene-Kits versorgen.

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sagt: „Gerade jetzt kommt es auf weltweite Geschwisterlichkeit, Hilfe, Solidarität an - gerade jetzt ist die Orientierung an Nächstenliebe und Barmherzigkeit bitter nötig. Gut, dass wir als Kirche unsere internationalen Netzwerke nutzen und auch finanzielle Hilfe leisten können.“

„Brot für die Welt“ arbeitet unter anderem mit Kirchen und Gemeinden in Südafrika zusammen, die ihre Mitarbeitenden mit Masken ausstatten möchten, damit sie auch den Menschen helfen können, die keinen Zugang zu staatlichen Hilfen haben: Wohnungslose, Opfer von Gewalt oder arbeitslose Jugendliche. Außerdem sollen kirchliche Gruppen im Osten Kubas beim Anbau von Gemüse unterstützt werden, da das öffentliche Leben des Landes durch die Pandemie stark eingeschränkt wurde und viele Menschen nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgt werden können.

Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes wird die Summe für Schutzmaßnahmen vor dem Corona-Virus im Irak und in Jordanien verwenden. Im Flüchtlingslager Za’atari zum Beispiel leben rund 76 000 Menschen ohne Abstand. Hier verteilt der Lutherische Weltbund Hygiene-Kits, Nahrungsmittel und Medikamente. Auch im Irak sollen Flüchtlinge und Binnenvertriebene Hilfen zum Schutz vor einer Ansteckung erhalten.

Das Evangelische Missionswerk Deutschland wird vor allem ökumenische Einrichtungen im Mittleren Osten, Zimbabwe und Sierra Leone unterstützen, die ebenfalls über ihre Mitgliedskirchen Aufklärungsmaßnahmen fördern, Krankenhäuser und Schulen mit Hygiene-Kits ausstatten und Gesundheitszentren stärken werden. Die „Near East School of Theology“ in der libanesischen Hauptstadt Beirut erhält zudem 40 000 Euro für durch die Explosion im Hafen zerstörte Gebäudeteile.

 

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