20 Jahre "Nacht der Kirchen": Ein Kulturfest für alle
13. September 2023
Es ist das größte ökumenische Fest in Norddeutschland: Am 16. September können Besucher:innen bei der "Nacht der Kirchen" zwischen 19 Uhr und Mitternacht mehr als 400 Veranstaltungen von 90 Kirchengemeinden besuchen. Organisiert wird die Kulturveranstaltung vom Kirchenkreis Hamburg-Ost – in diesem Jahr bereits zum 20. Mal.
Eine Übersicht über das Kultur- und Musikprogramm gibt es im Internet unter www.ndkh.de
Unter dem diesjährigen Motto „Verzeihen Sie bitte“ bietet das Fest Kabarett, Literatur, Lasershow und Tanz, das Musikprogramm umfasse Pop, Rock, Gospel, Rap, Jazz, Swing, Klassik sowie Singer-Songwriter. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.
Multimediale Show
Zur Eröffnungsveranstaltung an der NDR-Bühne in der Mönckebergstraße haben sich laut Kirchenkreis unter anderem die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) angekündigt.
Zu den Höhepunkten der diesjährigen Nacht der Kirchen zählt etwa die multimediale Show „Abstrait in der St. Katharinen Kirche“, präsentiert vom französischen DJ Raphaël Marionneau und von Laser-Artist Mirko Schinke. Aber auch die kleineren Kirchen bieten Entertainment vom Feinsten:
Kabarett gibt es in der Kirchengemeinde Alt-Barmbek mit den lustigsten Seelsorgern Deutschlands: Lutz von Rosenberg Lipinsky, Kerim Pamuk, Alice Köfer und Ingo Börchers würden zu jeder vollen Stunde Ausschnitte aus ihren aktuellen satirischen Programmen zeigen. Die Christianskirche in Ottensen verwandele sich in eine Krimikirche: Hier geht es um Liebe und andere Verbrechen – mit Musik und Lesung.
Kirche kann HipHop
In der Lokstedter Petrus-Kirche zeigen junge Rapper und Rapperinnen aus Steilshoop von Rap for Refugees den Angaben zufolge mit eigenen Texten ihr Können. In der Singer-Storyteller-KircheSt. Gertrud in Uhlenhorst wird das Duo Eddi Hüneke und Tobi Hebbelmann spielen. Der Musiker Julian Sengelmann gibt dort akustisch den Abschluss des Abends.
Das Podium der jungen Klassik zeigt sich in diesem Jahr in der Hauptkirche St. Michaelis, dabei werden Studierende der Hochschule für Musik und Theater besondere Klänge und Musikformate präsentieren. Und in der Christuskirche der Kirchengemeinde Eidelstedt steht zunächst Discofox und Salsa an, später wird zu Clubsounds getanzt.
Klimafreundliche Anreise
Daneben würden Stadt- und Kirchenführungen, Gespräche, Diskussionen, gemeinsame Gebete und Spiritualität angeboten, heißt es vom Kirchenkreis Hamburg-Ost. Mit dem Partner Moia könnten die Besucherinnen und Besucher in E-Bussen klimafreundlich von Kirche zu Kirche gelangen.
Parallel zum Bühnenprogramm der "Nacht der Kirchen" findet die "Nacht des Friedhofs" an der Stellinger Kirche statt: Der dortige Friedhof wird besonders schön illuminiert. Jede und jeder, der möchte, kann dort verweilen, nachdenken und sich wohlfühlen. Außerdem sind die Besucher:innen zum Cello-Konzert und Grillen eingeladen.
20 Jahre und kein bisschen leise
Über die App „Kirchen Nacht“ könnten Gäste in diesem Jahr schnell und unkompliziert nach Stadtteilen, Kirchen oder Events filtern. Wer sich musikalisch einstimmen möchte, könne zudem auf Spotify in die #NDKH23-Playlist hineinhören. Hier seien Künstlerinnen und Künstler zu hören, die live bei der Nacht der Kirchen Hamburg auftreten, heißt es.
Das Projekt, das heute App, Spotify-Playlist und 400 Events in über 90 Gemeinden umfasst, habe vor 20 Jahren klein begonnen, hieß es. Die erste Nacht der Kirchen fand nur im früheren Kirchenkreis „Alt-Hamburg“ statt, wurde maßgeblich von Pastor Winfried Hardt geprägt und immer weiter vergrößert.
Für jeden Geschmack etwas dabei
„Die Idee war damals, ein Event zu schaffen, um unsere Kirchen für alle zu öffnen und die kirchliche Vielfalt in Hamburg erlebbar zu machen“, sagt Daniel Wagner, Projektleitung Nacht der Kirchen.
Es gehe darum, christliche Schätze, Rituale, Chöre und Texte kennenzulernen und die Kirche als Raum für Begegnungen und Gemeinschaft zu erleben. Ihm sei wichtig, dass jeder Mensch eine passende Veranstaltung für sich zu finden könne, so Wagner.
Offenes Angebot
„Jede und jeder ist willkommen, egal, wer du bist und wie du bist, ohne Vorbehalte und Anforderungen“, sagt der Projektleiter. Menschen könnten einfach mit Kirche in Kontakt kommen und sie mal anders erleben. Im vergangenen Jahr kamen laut Kirchenkreis mehr als 50.000 Menschen zur Nacht der Kirchen.