Altholsteiner Einrichtung Vorbild in Sachen Ökofair
29. Oktober 2021
Jetzt ist es offiziell: Das Zentrum kirchlicher Dienste des Kirchenkreises Altholstein in Neumünster (ZekiD) ist eine ökofaire Einrichtung. Seit dieser Woche hängt das Siegel an der Hauswand der Einrichtung. Möglich macht es eine konsequente Umstellung auf faire und ökologische Produkte und eine energiesparende Einrichtung.
An vielen Schrauben haben sie gedreht im ZekiD: Das Dienstauto ist elektrisch, die neuen LED-Lampen funktionieren über Bewegungsmelder und einige Thermostate regeln die Fernwärme schon automatisch. Der Kaffee ist fair gehandelt, das Wasser regional gekauft oder aus dem Hahn, und im Flur steht ein Minikiosk mit Leckereien aus dem Weltladen. Dienstreisen geschehen möglichst per öffentlichen Verkehrsmitteln, für kurze Wege steht ein Fahrrad zur Verfügung, und natürlich ist der Strom im Haus grün. Gedruckt wird auf Umweltpapier bei Druckereien in der Nähe und die neuen Büromöbel tragen ebenfalls Umweltsiegel, selbst manche Stifte sind nachfüllbar.
Gutes Beispiel für andere
"Einzelne Ideen davon haben andere Einrichtungen auch schon umgesetzt", erklärte Torsten Nolte vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, als er die Auszeichnung überreichte. "Aber das alles als Gesamtkonzept umzusetzen muss man erstmal schaffen, ich bin echt beeindruckt!" Nolte ist Mitglied der Arbeitsgruppe Ökofaire Einrichtung der Nordkirche und will das ZekiD in Neumünster zukünftig sogar als gutes Beispiel präsentieren. Insgesamt ist es die 6. Auszeichnung für eine kirchliche Einrichtung, für Kirchengemeinden gibt es sie schon länger. Das Projekt ist eine Initiative aus Nordkirchengliedern und Diakonie.
Federführend auf dem Weg in Neumünster ist Diakonin Silke Leng von der Ökumenischen Arbeitsstelle Altholstein. Sie hat ihr Büro im Annemarie-Grosch-Haus, und es war ihr im Jahr 2019 wichtig, diejenigen ins Boot zu holen, die auch die anfallende Arbeit machen müssen: "Es sind in unserem Haus die Sekretärinnen, die entscheiden, welcher Tee gekauft wird, ob das Catering vegetarisch ist, und wo sie Papier bestellen." Die kleine Arbeitsgruppe recherchierte gründlich: Welche Umweltsiegel sind zu empfehlen? Was ändern wir beim Möbelkauf oder Gastgeschenken? Gibt es dafür regionale Händler? Wo können wir mit Sammelbestellungen Lieferwege minimieren? Kann unsere Reinigungskraft mal die umweltzertifizierten Putzmittel testen?
"Es geht immer um Gerechtigkeit"
"Danke, dass ihr Feuer gefangen habt!", sagte Leng bei der Übergabe des Ökofairen Siegels in Richtung ihrer Mitstreiterinnen. "Und danke an die Leitung, dass wir dafür Arbeitszeit investieren durften." Unter anderem hatten die Frauen eine Fortbildung zum Thema Umweltpapier besucht. Pastor Lars Palme, Leiter des ZekiD, gab den Dank direkt an Leng und ihr Team zurück und versprach, sich nicht auf dem Zertifikat auszuruhen: "Wir sind mittendrin in den Prozessen und gestalten das auch weiter."
Lob und Dank für den Einsatz gab es bei der Feier zum ökofairen Siegel auch vom Altholsteiner Propst Stefan Block. Er betonte: "Ökofair, dabei geht es immer auch um Gerechtigkeit, das gehört bei allen Entscheidungen immer zusammen gedacht." Genau dieses kurze Überlegen bei Entscheidungen müsse sich jetzt verfestigen, sagte Silke Leng.
Und manchmal sind es eben nur ganz kleine Schrauben, die gestellt werden. So war die kleine Freifläche am Haus zwar nur zwei Quadratmeter groß. Aber jetzt sind es eben zwei Quadratmeter bienenfreundliche Blumenwiese.