St. Michaelis Hamburg

Auschwitz-Gedenken mit Lesung und Musik

© Daniel Schäfer/epd

07. Januar 2019

Seit 1996 findet am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus eine Lesung im Hamburger Michel statt. In diesem Jahr liest Barbara Schirmacher aus ihrem Werk "Ein aufrechter Mensch".

Lesung: Sonntag, 27. Januar 2019 um 16.00 Uhr, anschl. Gottesdienst

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetischen Truppen die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers Nazi-Deutschlands.

1996 machte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den Tag zum offiziellen Gedenktag in Deutschland. Seitdem findet im Hamburger Michel alljährlich eine Lesung in Kooperation mit der Hamburger Autorenvereinigung statt.

Was der Großvater erlitt

In diesem Jahr ist die Schriftstellerin Barbara Schirmacher eingeladen, aus ihrem Werk "Ein aufrechter Mensch" zu lesen, in dem sie das Schicksal ihres Großvaters Otto Globig beschreibt. "Mein Großvater war einer der kleinen Leute. Er führte ein anständiges, unauffälliges Leben, wie unzählige andere auch. Dennoch wurde er verurteilt", so Schirmacher.

1937 wurden binnen zwölf Monaten 17.168 Personen aufgrund des "Heimtückegesetzes" angezeigt, über 7000 angeklagt und etwa 3500 verurteilt.

Denn eigens für die Anständigen, die sich unter der Gewaltherrschaft Hitlers nicht wegduckten, wurde 1934 das so genannte "Heimtückegesetz" erlassen. Vornehmlich zur Einschüchterung sollte es dienen und war die Handhabe gegen jedwedes kritische Wort. Eine unbedachte Äußerung ihres Großvaters sollte ihn schließlich ins Unheil stürzen.

Gedenken in Wort und Musik

Musikalisch begleitet wird die Lesung von Christian Gerber auf dem Bandoneon. Es sprechen: Alexander Röder, Hauptpastor, und Sabine Witt, Vorsitzende der Hamburger Autorenvereinigung.

Psychotherapeutin und Autorin

Barbara Schirmacher wuchs in Heiligenhafen an der Ostsee auf. Sie studierte in Hamburg und Tübingen Pädagogik und Theologie und war etwa 20 Jahre lang Lehrerin. Dann ließ sie sich zur Psychotherapeutin ausbilden und arbeitete in eigener Praxis. Nach dem frühen Tod ihres ältesten Sohnes rückte sie das Schreiben in den Mittelpunkt ihres Lebens.

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