Ausstellung beleuchtet Fußball in der NS-Zeit
05. Juni 2024
Der Geschichtsort Stadthaus und das Mahnmal St. Nikolai in Hamburg zeigen zur Europameisterschaft eine Ausstellung zum Fußball-Sport in der NS-Zeit. Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte bietet zudem Stadtrundgänge über die Geschichte des FC. St. Pauli und des HSV an.
Die Ausstellung trägt den Titel „Hamburger Fußball im Nationalsozialismus. Einblicke in eine jahrzehntelang verklärte Geschichte“. Sie wird vom 8. Juni bis zum 14. Juli allen Interessierten offenstehen. Das Rahmenprogramm besteht neben Rundgängen auch aus Vorträgen und Gedenkstätten-Führungen zu Fußball im Konzentrationslager, teilten die Organisatoren mit.
Kritischer Blick auf die Vergangenheit
Es gehe darum, auf die vielfältigen Verflechtungen des Fußballs während der Nazi-Zeit zu blicken und danach zu fragen, wie wir heute mit dieser Geschichte umgehen, hieß es. Das Programm richte sich auch an Gäste aus dem Ausland.
Mit der Ausstellung will der Förderkreis des Mahnmals St. Nikolai Denkanstöße geben. Es sei wichtig, sich auch kritisch mit der Rolle des Fußballs in der Geschichte zu beschäftigen, hieß es. Die Stiftung Gedenkstätten und Lernorte sieht in der EM eine gute Gelegenheit, viele Menschen aus ganz Europa für die Geschichte des Fußballs zu interessieren.
Denkanstöße zu Täterschaft und Gruppenzugehörigkeit
„Der Blick auf die Rolle des Fußballs im Nationalsozialismus schafft Räume, um über Verfolgung und Täterschaften, aber auch Gruppenzugehörigkeit, praktizierte Ausgrenzung sowie Männlichkeitsbilder zu sprechen“, sagte Oliver von Wrochem, Vorstand der Stiftung.
Das Veranstaltungsprogramm findet in Kooperation mit „Fans Welcome Euro 2024“ statt. Es ist Teil des bundesweiten Projekts „Fußball und Erinnerung“.