Eine weiße Rose zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei Gedenkveranstaltung in Ravensbrück

Als Zeichen des Gedenkens legt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt eine Rose in den Schwedtsee. In diesen See wurde während der Lagerzeit die Asche der Toten geschüttet.
Als Zeichen des Gedenkens legt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt eine Rose in den Schwedtsee. In diesen See wurde während der Lagerzeit die Asche der Toten geschüttet. © Jonny Franzke

27. Januar 2025 von Dieter Schulz

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat heute am Montag (27. Januar 2025) in der Mahn- und Gedenkstätte des ehemaligen KZ Ravensbrück an der Partizipativen Lesung am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus teilgenommen und selbst eine Textpassage vorgelesen.

Ebenfalls an der Lesung in der Gedenkstätte des größten Frauen-KZ auf deutschem Boden waren Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Schule Neubrandenburg beteiligt In diesem Jahr ist die Lesung unter dem Thema „Der Gedanke an den Tod weckt in mir die Lust zum Leben“ den Erinnerungen und Selbstzeugnissen von Häftlingen und Überlebenden an das Kriegsende, die Befreiung und die Rückkehr ins Leben im Jahr 1945 gewidmet.

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat am Montag (27. Januar 2025) in der Mahn- und Gedenkstätte des ehemaligen KZ Ravensbrück an der Partizipativen Lesung am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus teilgenommen.© Jonny Franzke

Erinnern, gedenken und Verantwortung übernehmen

Kristina Kühnbaum-Schmidt sieht in der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus eine bleibende Aufgabe. „Die damals verübten Verbrechen dürfen wir niemals vergessen. Und niemals dürfen wir darüber schweigen. Wir müssen uns erinnern und der Opfer gedenken. Und wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie es zu diesen Verbrechen kommen konnte - nicht zuletzt um unserer Gegenwart und Zukunft willen. Denn das gehört zusammen: erinnern, gedenken und heute entschieden Verantwortung übernehmen - Verantwortung dafür, dass allen Menschen unveräußerliche Würde und das Recht auf Leben sowie körperliche Unversehrtheit zukommen“, erklärte die Landesbischöfin.

Im Anschluss an die Lesung warf Kristina Kühnbaum-Schmidt eine weiße Rose in den Schwedtsee.

Besucherinnen und Besucher legen in der Gedenkstätte Ravensbrück als Zeichen ihres Gedenkens Rosen in den Schwedtsee, in den während der Lagerzeit die Asche der Toten geschüttet wurde.© Johnny Franzke

Rosen als Zeichen der Freundschaft, Hoffnung und des inneren Widerstands

Die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Ortes Fürstenberg/Havel, deren evangelische Kirchengemeinde zu den Kirchengemeinden der Nordkirche auf dem Gebiet des Bundeslandes Brandenburg gehört. Rosen sind im Kontext der Geschichte und Gedenkkultur des KZ Ravensbrück von großer Bedeutung. Im Lager nutzten viele Frauen die Rose als Zeichen der Freundschaft, Hoffnung und des inneren Widerstands und stellten sie in Gedichten, als Stickerei oder auf Grußkarten dar, die sie heimlich für ihre Mitgefangenen zeichneten.

1958, ein Jahr vor der Gründung der Gedenkstätte, brachten ehemalige Häftlinge aus Lidice die ersten Rosenstöcke nach Ravensbrück und bepflanzten damit das Areal des Massengrabes an der Lagermauer. Daraufhin kamen Rosenspenden aus ganz Europa. Heute legen Besucherinnen und Besucher der Gedenkstätte als Zeichen ihres Gedenkens Rosen in den Schwedtsee, in den während der Lagerzeit die Asche der Toten geschüttet wurde.

Das KZ Ravensbrück

Digitaler Gedenkort: virtuelle Rose in Schwedtsee legen:  Mit einer virtuellen Rose kann Jede und Jeder der Frauen von Ravensbrück gedenken.

Das Konzentrationslager Ravensbrück wurde 1939 von der SS in der Nähe des mecklenburgischen Luftkurorts Fürstenberg errichtet und war das größte Frauen-Konzentrationslager auf deutschem Boden. Es diente bis 1945 als Haftstätte für etwa 120.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.200 Jugendliche aus über 30 Nationen, darunter Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma.

Am 30. April 1945 wurde das Lager von der Roten Armee befreit. Große Teile des Geländes diente nach Kriegsende bis 1994 der sowjetischen bzw. GUS-Armee als Kaserne. Einzelne Gebäude des ursprünglichen Lagers, wie das Krematorium und der Zellenbau, wurden erhalten und später in die Gedenkstätte integriert.

Heute erinnert die Gedenkstätte an die Verbrechen und das Leid der Häftlinge. Sie wurde 1959 in der damaligen DDR als „Nationale Mahn- und Gedenkstätte“ eröffnet und gehört seit 1993 zur Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Sie bleibt ein zentraler Ort des Erinnerns und Lernens.

 

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