Bilanz nach der ersten Legislaturperiode der Landessynode
01. März 2018
Lübeck-Travemünde. Einen umfassenden Bericht über die erste Legislaturperiode der Landessynode der 2012 gegründeten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat heute (1. März) der Präses der Synode, Dr. Andreas Tietze, auf der vorletzten Tagung dieser Wahlperiode gegeben.
Seine Einschätzung: „Wir haben gemeinsam vieles auf den Weg gebracht, was für das kirchliche Leben in der Nordkirche von grundlegender Bedeutung ist und bleiben wird. Die Bilanz der vergangenen Jahre lässt sich auf den Begriff bringen, der synodale Bewegung ausmacht: Wir sind gemeinsam ‚auf dem Weg‘, bei dem uns unser Herr die Richtung weisen wird. Wir haben die zentralen, vielfach auch brennenden Fragen unserer Tage in den Blick genommen und mit unseren Möglichkeiten zu beantworten versucht.“
Nicht alles, was sich die Synode vorgenommen hätte, habe in dieser Zeit abgeschlossen werden können. Manches an inhaltlichen Impulsen werde sicherlich bei der kommenden Synode Anschluss finden, so Tietze. Diese erste Phase der Geschichte der Nordkirche sei geprägt gewesen von Premieren und davon, wie denn das Vorhaben, diese junge Nordkirche lebens- und zukunftsfähig zu machen und zu halten, umzusetzen sei.
Themensynoden zu Klimaschutz, Ortsgemeinden, Diensten und Werken
Zwischen November 2012 und September 2018 fanden 20 Tagungen statt, von denen drei thematischen Schwerpunkten gewidmet waren: die Klima-Synode, die Synode zur Zukunft der Ortsgemeinden und die zur Zukunft der Dienste und Werke. Eine vierte Themensynode zum Ehrenamt wird die Legislaturperiode beschließen. Darüber hinaus gab es innerhalb der normalen Tagungen Schwerpunktsetzungen wie die zu Fragen des Arbeitsrechts und zum Thema „Gerechter Frieden“. Über 70 Gesetze habe die Landessynode verabschiedet.
Der Präses würdigte die Arbeit der synodalen Ausschüsse. Insbesondere der „Ausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ habe wichtige Impulse für die synodale Debatte wie für das Selbstverständnis der Nordkirche eingebracht. Unter anderem habe der Ausschuss wesentlich bei der bisherigen Ausgestaltung des „Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens“ im Anschluss an die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen 2013 in Busan mitgewirkt „und uns immer wieder ermahnt, nicht nachzulassen im Nachdenken, Beten und Handeln für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung“. Aus diesem Grund halte er es für selbstverständlich, erklärte Tietze, dass dieser besondere Ausschuss in der zweiten Legislaturperiode seine Arbeit in neuer Konstellation fortsetzen könne.
Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts war die Öko-Bilanz der Synode, die nach der Verabschiedung von Klimagesetz und Klimaplan der Nordkirche eine deutlich stärkere Beachtung fand. Im Blick sind insbesondere die Emissionen in den Bereichen „Energie“, „Mobilität“ und „Verpflegung“. Hier zeige sich zwar eine leichte Abnahme der Gesamtemissionen; aber in den Bereichen „Mobilität“ und „Verpflegung“ werde noch zu wenig getan, so Tietze. So seien die Nutzung von öffentlichem Personennahverkehr und die Bildung von Fahrgemeinschaften zu den Synodentagungen rückläufig. Demnächst werde ein Konzept für eine App vorgestellt, über die Fahrgemeinschaften verabredet werden könnten.
Präses Tietze erinnert an die verschiedenen Gottesdienste, die gemeinsam mit den Vorbereitungsausschüssen, dem Gottesdienstinstitut der Nordkirche und weiteren Mitwirkenden gefeiert wurden und die nachdrücklich in Erinnerung bleiben. Er erinnerte an den recyclingfähig Altar bei der Klima-Synode oder das Bild der Abendmahlskelche aus den Kirchengemeinden der Nordkirche beim Gottesdienst zur Themensynode „Ortsgemeinde“.
Seit einiger Zeit werden die Synodentagungen im Livestream übertragen. Auch wenn die Zuschauerzahlen noch steigerungsfähig seien, zeige sich, dass die Tagungen der Landessynode auch auf diese Weise öffentlich wahrgenommen würden.
Tietze dankte allen, die haupt- und ehrenamtlich für die Synode tätig sind, ob in der Geschäftsstelle, in den Ausschüssen, bei der musikalischen Ausgestaltung der Tagungen oder als Mitarbeitende im Landeskirchenamt: „Lassen Sie uns gemeinsam die erste, in ihrer Premierenhaftigkeit außerordentliche Legislaturperiode gemeinsam mit Freude und Gelassenheit zu Ende bringen mit dem Optimismus eines Oscar Wilde: ‚Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.‘“