Bischöfin Fehrs dankt Bibelgärtnern für Engagement
29. Juni 2012
Sankelmark. Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck) hat heute (29. Juni) die 4. Fachtagung der Bibelgärtnerinnen und Bibelgärtner eröffnet.
Bis Sonntag (1. Juli) werden sich in der Akademie Sankelmark (Kreis Schleswig-Flensburg) die etwa 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Dänemark, Polen und der Schweiz in Vorträgen und Gesprächsrunden sowie in drei Sonderausstellungen mit dem Thema „Symbolgärten und Symbolpflanzen in Judentum, Christentum und Islam“ auseinandersetzen. In diesem Jahr ist das Bibelzentrum Schleswig (Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland) Gastgeber der Tagung.
Bischöfin Kirsten Fehrs sagte in ihrem Grußwort: „Gott hat den Menschen mit dem Garten einen geschützten Raum voller Wonne gegeben.“ Gärten erinnerten an das verlorengegangene Paradies und die mit dem Paradies verlorengegangene Kultur des Friedens, der Entfaltung von Verschiedenheit und der Toleranz. Die Bibelgärtnerinnen und Bibelgärtner ermöglichten mit ihrer Arbeit, Teile dieser verlorengegangenen Kultur über die Grenzen einzelnen Religionen hinweg wiederzuentdecken. Gerade im Zusammenhang mit dem „Garten der Weltreligionen“, der in Hamburg auf der ‚internationalen gartenschau 2013’ entstehe, leiste die Tagung der Bibelgärtnerinnen und Bibelgärtner einen wichtigen Beitrag für die Verständigung der drei Buchreligionen Christentum, Judentum und Islam. Die Bischöfin dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihr Engagement, das der Versöhnung diene, „indem man einander in einem Garten wiederfindet, der uns alle vereint“.
In Deutschland und im benachbarten Ausland sind derzeit etwa 160 Bibelgärten bekannt. Die Vernetzung der Bibelgärtnerinnen und Bibelgärtner, die häufig ehrenamtlich arbeiten, ist durch die Pastorin Katrin Stückrath (Evangelische Kirche von Westfalen) initiiert worden, die im Rahmen einer Dissertation die bestehenden Bibelgärten dokumentiert hat. Seit dem Jahr 2006 gibt es alle zwei Jahre die Fachtagung für Bibelgärtnerinnen und Bibelgärtner.
Pastor Michael Bruhn (Bibelzentrum Schleswig) erklärte im Vorfeld der Veranstaltung: „Die Tagung in diesem Jahr ist für viele Teilnehmer etwas Besonderes, weil der Bibelgarten in Schleswig, einer der ersten - wenn nicht sogar der erste - ist, der thematisch-pädagogisch orientiert ist und für viele als ‚Mutter der Bibelgärten’ gilt.“ Er freue sich auf die Fachtagung, da diese eine wichtige Austauschbörse sei. „Für viele Menschen ist das Thema Garten soziologisch gesehen ein so genannter ‚Megatrend’“, erläutert der Theologe. Daher biete sich mit den Bibelgärten die Möglichkeit, auch kirchenfernere Menschen mit der Welt der Bibel in Kontakt zu bringen.