Kurzbesuch in Kiel

Bischof aus Tansania diskutiert Partnerschaftsarbeit

Im Gespräch mit Bischof Shoo: Birgitta Henrich, Doris Krieg, Pröpstin Almut Witt und Katharina Bardenhewer
Im Gespräch mit Bischof Shoo: Birgitta Henrich, Doris Krieg, Pröpstin Almut Witt und Katharina Bardenhewer© Pressestelle Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein

13. März 2019

Evangelisch und doch ganz anders: Tansanias Bischof Frederick Shoo sprach in Kiel mit Vertretern aus seinen Partnergemeinden in der Nordkirche.

Es war ein kurzer, aber ergiebiger Besuch: Der afrikanische Bischof Frederick Shoo ist am Dienstagvormittag zu einer Stippvisite nach Kiel gekommen.

Der leitende Geistliche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania traf sich dort mit Vertretern hiesiger Kirchengemeinden, die eine Partnerschaft mit Christen in seinem Land unterhalten. 

Probleme offen ansprechen

In diesem Rahmen wurde der Geistliche mit positiven, aber auch negativen Schilderungen aus der Partnerschaftsarbeit konfrontiert. "Es gelingt uns nicht, junge Menschen zu motivieren. Wir sind überaltert,"  berichtete eine Vertreterin der Kieler Kirchengemeinde Heiligengeist dem Bischof aus Afrika.

Zudem laufe die Kommunikation mit der Partnergemeinde in Tansania oft mühsam.

Auch wenn die Kirchengemeinde Heiligengeist damit kein Einzelfall ist - anderorts laufe die Partnerschaftsarbeit großartig, wussten die Anwesenden zu berichten. 

Wie aus einer anderen Welt

Dass der 59-Jährige Bischof fließend Deutsch spricht, erleichterte die Kommunikation. Shoo hatte einst in Bayern promoviert. Trotzdem klangen seine Worte wie aus einer anderen Welt.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania wachse stetig, wusste er zu berichten. "In den Dörfern werden immer neue Gemeinden gegründet und auch in den Städten legen wir zu." So gilt seine Kirche als die zweitgrößte lutherische Kirche weltweit. Statt aus Kirchensteuern finanziert sie sich aus Spenden. "Je nach Saison, wenn die Ernte gut ausfällt, sind die Einnahmen besser oder schlechter", erklärte der tansanische Bischof.

Den Glauben teilen

So unterschiedlich die Situation in Afrika und in Deutschland auch sein mag: Shoo betonte die Bedeutung der Partnerschaften zwischen Kirchengemeinden hier und dort. "Dabei geht es nicht nur um soziales Engagement, sondern darum, den Glauben zu teilen", strich der leitende Geistliche heraus. Gerade die gegenseitigen Besuche, der Kontakt von Mensch zu Mensch, spiele eine sehr wichtige Rolle.

Den Vertretern der Partnerschaftsgruppen riet er, dabei verstärkt auf Themen wie Gerechtigkeit und Klimaschutz zu setzen.

Gerade diese Themen beträfen auch junge Menschen und würden sie ansprechen. Seine Amtskollegin, die Kieler Pröpstin Almut Witt, lud er zum Gegenbesuch nach Tansania ein, bevor er seine Reise fortsetzte.

Wie alles begann

Die Partnerschaften zwischen Kirchengemeinden in der Region Kiel und in Tansania gehen bis ins Jahr 1985 zurück. Das Ehepaar Doris und Helmut Krieg knüpfte damals Kontakte zu Christen, die in Mrimbo am Osthang des Kilimanjaro leben. So entwickelte sich schließlich außerdem eine Partnerschaft zwischen den evangelisch-lutherischen Kirchenkreisen Altholstein und Ost-Kilimanjaro. Auch ein Projekt zur Unterstützung von AIDS-Waisen ging daraus hervor. 

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