Delegation der Nordkirche reist zu Konsultation nach Südafrika
22. März 2018
Hamburg/Schwerin. Zu einer Konsultation über Perspektiven für die Partnerschaft und die gemeinsamen Herausforderungen ist eine Delegation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) nach Südafrika gereist. Zu der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika und ihrer Kap-Oranje-Diözese gibt es seit mehr als 170 Jahren Beziehungen.
Unter der Leitung von Landesbischof Gerhard Ulrich und Bischof Motsamai Manong von der Kap-Oranje Diözese geht es ab Donnerstag (22. März) acht Tage lang darum, Probleme und Veränderungen beider Kirchen wahrzunehmen und gemeinsame Pläne und Projekte zur Vertiefung der Beziehungen zu entwickeln. Mitglieder der Delegation sind unter anderem Heike Spiegelberg, Afrikareferentin im Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche, und Jörn Möller, Leiter des Bereiches Ökumenische Beziehungen.
Landesbischof Gerhard Ulrich erklärte im Vorfeld des Besuchs: „Ich freue mich auf die Reise und die Begegnung mit unseren Geschwistern von der Kap-Oranje-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika. Es ist mir ganz besonders wichtig, ihren Blick auf die Welt und ihre Sicht der Dinge wahrzunehmen – schon der letzte Besuch in Südafrika 2016 hat mich tief beeindruckt. Auch der New World Foundation in Kapstadt, in der auch Freiwillige aus dem Bereich der Nordkirche arbeiten, wollen wir unsere Unterstützung durch unseren Besuch ausdrücken – ihre Arbeit, die Jugendlichen Hoffnung angesichts großer Perspektivlosigkeit gibt, kann man nicht hoch genug einschätzen.“
Bis zur Gründung der Nordkirche wurde die Partnerschaft zu lutherischen Gemeinden von der damaligen Pommerschen Kirche gepflegt. 1975 gründete sich aus mehreren regionalen Kirchen die Evangelisch-Lutherische Kirche im Südlichen Afrika mit fünf Diözesen in Südafrika, einer Diözese in Botswana und einer weiteren in Swasiland. Die Kirche hat heute rund 580 000 Mitglieder. Mit der Kap-Oranje-Diözese und ihren rund 40 000 Mitgliedern hat 2001 ein Partnerschaftsvertrag die besondere Beziehung zur pommerschen Kirche bekräftigt. Der erste Bischof dieser Diözese war 1975 der Pommer Adalbert Brunke. Vier Mitglieder aus der Partnerschaftsarbeit des Kirchenkreises Pommern gehören ebenfalls der Delegation an, unter ihnen Ökumenepastor Matthias Tuve.
Eine weitere enge Beziehung gibt es zur New World Foundation in Kapstadt. Das Sozial- und Trainingszentrum in dem Armenviertel Lavender Hill wurde 1980 von zwei Pastoren gegründet und bietet bis heute Jugendlichen Perspektiven durch Sport, Hausaufgabenbetreuung, Musik oder Theater. Dort arbeitet der Ökumenische Mitarbeiter der Nordkirche, Marius Blümel. Das Zentrum für Mission und Ökumene schickt seit vielen Jahren Jugendliche über das Freiwilligenprogramm „Weltwärts“ in die New World Foundation. Durch Spenden und die Finanzierung von Projekten wird die Arbeit der Foundation durch die Nordkirche unterstützt.
In einem öffentlichen Gottesdienst wird Bischof Ulrich am 25.März in der Kirche St. Johannis Belville in Kapstadt predigen, die Liturgie hat der örtliche Pfarrer übernommen, die Abendmahlsliturgie leitet Bischof Motsamai Manong.