Diakoniepräsident Lilie: "Einsamkeit ist keine Krankheit"
24. August 2022
Der Diakoniepräsident Ulrich Lilie warnt davor, einsame Menschen zu stigmatisieren. „Wir sollten aufpassen, dass wir Einsamkeit nicht zur neuen, großen Volkskrankheit erklären“, sagte Lilie am Mittwoch bei einem Besuch des Sozialprojekts „Mittenmang“ in Hamburg-Eidelstedt.
Damit helfe man den betroffenen Menschen nicht. Stattdessen brauche es niedrig schwellige Angebote, wo Menschen aus verschiedenen Lebenslagen und Milieus zusammen kommen und Freundschaften schließen könnten.
Frühstück für Senioren mit kleinem Geldbeutel
Lilie war zuvor bei einem Frühstück mit Besucherinnen des Sozialprojekts „Mittenmang“ ins Gespräch gekommen. Das monatliche Frühstück ist ein Angebot für ältere Menschen mit kleinem Geldbeutel und ein gemeinsames Projekt der Kirchengemeinde, der Stadtteildiakonie und der Pflegediakonie in Eidelstedt. „Genauso stelle ich mir Gemeindearbeit und diakonische Arbeit vor. Sehr nah beim Quartier und bei den Menschen“, sagte Lilie.
Brücke im Quartier
Ziel des Projektes „Mittenmang in Eidelstedt“ sei die Entwicklung von innovativen Begegnungs- und Unterstützungsangeboten für ältere Menschen ab 60 Jahren, sagte Diakon Uwe Loose. „Wir verstehen uns als Brücke zwischen den Bewohnern der alten Hochhäuser und den Menschen, die in das neue Quartier gezogen sind.“