Die Weihnachtsbotschaften der Bischöfin und Bischöfe 2018
24. Dezember 2018
Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu. Er bringt die Liebe und das Licht, um die Welt zu erlösen und den Menschen das Heil zu bringen - darum geht es auch in den Botschaften der Bischöfin und der Bischöfe.
Landesbischof Ulrich: Menschen stillen ihren Durst nach Ansehen, Zuwendung und Trost
„Weihnachten kommt zur rechten Zeit mit seiner befreienden, ermutigenden Botschaft: Diese Welt bleibt nicht sich selbst überlassen. Nichts muss bleiben, wie es ist“, sagt Gerhard Ulrich, Landesbischof der Nordkirche, in seiner Weihnachtsbotschaft.
Gerade in einer Zeit, in der so viele Gewissheiten ins Wanken geraten, Zukunftsängste viele Menschen bedrängen und lähmen, sei es „dieses kraftvolle, unvorsichtige und unvernünftige Sehnen über alles Vorstellbare hinaus, was uns innehalten und die Blicke nicht abwenden lässt von der Welt, sondern hinwenden“, so Ulrich weiter.
Landesbischof Gerhard Ulrich predigt am 1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember, um 10 Uhr im Dom zu Schwerin.
Die Geburt Jesu lasse die Menschen auf Trost und Hoffnung, Liebe und Barmherzigkeit vertrauen. „Das ist es, was wir an Weihnachten einüben im Kreis der Familie und Freunde, vielleicht auch mit Menschen zusammen, die niemanden haben; wenn wir einander Briefe und Karten schreiben und einander Freude bereiten: Wir stillen den Durst nach Ansehen, Zuwendung, Trost. Wir bereiten Freude, die Ströme von neuem Mut erzeugt“, so der Landesbischof.
„Wir zeigen den gegenseitigen Respekt, der in dieser Welt so sträflich vernachlässigt wird, und tauchen die Welt in ein neues Licht: ‚Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott‘.“
Bischöfin Fehrs: Weihnachten ist das integrativste Fest
Bischöfin Kirsten Fehrs feiert am 24. Dezember um 13 Uhr eine Weihnachtsandacht mit den Menschen in der Tagesaufenthaltsstätte für Wohnungslose der Diakonie in Hamburg-Eimsbüttel.
Um 18 Uhr an Heiligabend predigt die Bischöfin in der Christvesper in der Hauptkirche St. Michaelis zu Hamburg.
Am 25. Dezember predigt Bischöfin Fehrs um 10.40 Uhr im Dom zu Lübeck
Das Weihnachtsfest hat laut Bischöfin Kirsten Fehrs die Kraft, Menschen über kulturelle und soziale Grenzen hinweg zusammenzuführen. „Vielleicht ist Weihnachten sogar das integrativste Fest überhaupt, das wir haben“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck. „Immer wieder erlebe ich, wie Einwanderer und Flüchtlinge sich von der Weihnachtsfreude anstecken lassen und ganz spontan einen Zugang zu der Botschaft des Festes finden: Dass sich um ein neugeborenes Kind Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft sammeln, Hirten ebenso wie Könige. Dass es Licht wird in dunklen Zeiten und dass Friede auf Erden sein soll.“
Bischof Abromeit: Mut zur eigenen Überzeugungung und zum liebevollen Miteinander
Bischof Abromeit hält an Heiligabend um 17 Uhr die Christvesper im Greifswalder Dom St. Nikolai. Am 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) predigt er im Gottesdienst um 10 Uhr ebenfalls im Greifswalder Dom.
„Weil Gott aber Mensch geworden ist, gibt es kein Menschsein, das abgewertet werden darf.“ Darauf weist Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit in seinem Wort zur Weihnacht 2018 hin. Der Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern fragt in seiner Botschaft nach der Basis einer pluralistischen Gesellschaft und fordert dazu auf, eigene Überzeugungen nicht aus falsch verstandener Rücksichtnahme zurückzustellen: „Der Pluralismus lebt vom Miteinander Unterschiedlicher, die sich ihrer Verschiedenheit bewusst sind, sie auch auszudrücken vermögen, aber diese nicht gegeneinander ausspielen. Wenn wir als Christen nicht selbstbewusst zu unserem christlichen Glauben stehen, ihn nicht mit wenigen einfachen Worten bezeichnen können, dann zerstören wir die Grundlage unserer christlichen Kultur und auch den Pluralismus.“
Dabei biete gerade die Weihnachtsbotschaft mit der Geburt Jesu Christi und der Zusage des Friedens für die Welt die Grundlage für beides, „sowohl für eine eigene feste Überzeugung als auch für das liebevolle Miteinander mit allen Menschen.“
Bischof von Maltzahn: Weihnachten – Sehnsucht nach besserer Welt
Am Heiligen Abend feiert Bischof von Maltzahn die Christvesper in zwei Dorfkirchen im Landkreis Ludwigslust-Parchim: um 14 Uhr in Below und um 16 Uhr in Gischow. Am 1. Weihnachtstag hält er die Predigt um 9.30 Uhr im Doberaner Münster.
"Weihnachten lädt uns ein, der guten Sehnsucht nach einer besseren Welt etwas zuzutrauen. Und für sie zu leben – im persönlichen Umfeld wie in unserer Gesellschaft.“ Darauf verweist Bischof Andreas von Maltzahn in seinem Wort zum Christfest 2018. Der Schweriner Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern erinnert daran, dass die Gesellschaft seit längerem in zum Teil erheblichen Veränderungen begriffen ist.
Gebraucht werde jedoch nicht rückwärtsgewandte Sehnsucht nach einer verklärten Vergangenheit, sondern zukunftsgerichtete Hoffnung: Eine „Sehnsucht nach einer Welt, in der Menschen einander in Verunsicherung und Not beistehen, sich stark machen für Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander! In der die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen geschützt und bewahrt werden“.
Bischof Magaard: Gemeinsam für Freiheit und Frieden eintreten
Bischof Gothart Magaard predigt am 24. Dezember um 18 Uhr in der Christvesper im St. Petri-Dom zu Schleswig.
„Vom Himmel hoch“ – so beginnt eines der bekanntesten Lieder Martin Luthers, das im Mittelpunkt der Weihnachtsbotschaft von Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, steht. Es erinnert ihn daran, dass Gott eben nicht "von oben herab" handelt, sondern ganz bewusst Mensch geworden ist, "wehrlos und schwach".
"Ich denke an die milliardenschweren Herrscherfamilien, die die Paläste und Regierungssitze dieser Welt bewohnen – und spüre, wie groß die Provokation noch heute ist, wenn wir den Retter der Welt so klein glauben." Magaard ruft dazu auf, gemeinsam für Freiheit und Frieden und eine offene und von Vielfalt geprägte Gesellschaft einzutreten.
Dankbar äußert er sich über Begegnungen, Veranstaltungen und Initiativen, regional und überregional, in denen die Verbundenheit von Menschen, Verbänden und Institutionen sichtbar wird, mit dem Ziel, diese Gesellschaft und diese Welt gemeinsam zu gestalten. "Wie ein Kind in den Alltag gehen, fröhlich, singend und springend: das ist der Wunsch in Luthers Kinderlied, das wohl immer auch für Erwachsene gedacht war."