Digitaler Auftakt für jüdisches Festjahr in Rostock
14. Januar 2021
Das Festjahr #2021JLID ist am Mittwochabend digital mit einer interreligiösen Andacht für Mecklenburg-Vorpommern eröffnet worden. Zu der Andacht hatte der interreligiöse Arbeitskreis Rostock eingeladen.
Merht zum Festjahr: 2021jlid.deMitmachen
In ihrem Grußwort sagte die auch für Religionsangelegenheiten zuständige Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU), das Festjahr biete die Möglichkeit zu zeigen, dass jüdisches Leben seit nunmehr 1.700 Jahren "in die Mitte unserer Gesellschaft gehört". Die Veranstaltungen und Projekte seien eine Einladung zum Dialog und zu Begegnungen über Religionsgrenzen hinweg. "Nutzen wir sie als Brücke für gegenseitiges Verständnis und ein solidarisches Miteinander."
Einladung zum Dialog
Der Beauftragte für jüdisches Leben in MV, Hansjörg Schmutzler, gratulierte online den Organisatoren des Rostocker Programms zum Auftakt: "Sie haben über das gesamte Festjahr 2021 verteilt für die Veranstaltungen viele spannende Formate und Themen gewählt." Unter anderem gehe es dabei um Antisemitismus, Verschwörungstheorien oder das Schicksal jüdischer Frauen.
Eine kostenfreie App zu Orten jüdischen Lebens in Rostock gehöre ebenso dazu wie eine geführte Fahrradfahrt. "Allen, die sich noch nicht oder nicht endgültig für ihr Mitmachen entschieden haben, sage ich: Machen Sie mit! Setzen auch Sie sich sichtbar für jüdisches Leben gestern, heute und morgen in MV ein." Anmeldungen seien im Internet weiterhin möglich unter: www.2021JLID.de/mitmachen.
Kirchen-Kampagne gegen Antisemitimus:
Die interreligiöse Andacht in der Rostocker Nikolaikirche wurde wegen der Corona-Schutzmaßnahmen für das Internet aufgezeichnet.
"Jüdisches Leben gehört in die Mitte Europas"
Der Direktor des Historischen Instituts der Universität Rostock, Professor Marc von der Höh: "Jüdische und christliche Deutsche können auf eine jahrhundertelange gemeinsame Geschichte zurückblicken, die zwar von Konflikten und Zäsuren geprägt war, in der es aber immer wieder auch Phasen der friedlichen Koexistenz und Kooperation gab." In einer Zeit, in der antisemitische Ausfälle wieder zunähmen, sei das Festjahr eine Gelegenheit, "in aller Deutlichkeit herauszustellen, dass jüdisches Leben in die Mitte Europas gehört, und das bereits seit 1.700 Jahren".