Dithmarscher Jan Rambke erhält das Ansgarkreuz
06. Januar 2023
Eine Büchertauschbörse, Telefonandachten, ein gedruckter Kirchenführer: Die sind nur einige der vielen Projekte, an denen Jan Rambke ehrenamtlich gearbeitet hat. Am 8. Januar bekommt er für sein langjähriges und vielseitiges Engagement das Angarkreuz der Nordkirche durch Pröpstin Astrid Buchin in der Kirche zum Heiligen Kreuz in Windbergen (Dithmarschen) verliehen.
Sich auf neue Gegebenheiten einzustellen und Lösungen für besondere Herausforderungen zu finden, das kennt Jan Rambke nicht nur aus seinem Berufsleben als Lehrer und Schulleiter, sondern auch aus seinen vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Lehrer mit vielen Talenten
Der gebürtige Wöhrdener studierte in Hamburg, anschließend unterrichtete er an einer Grund-, Haupt- und Realschule und war bis zu seiner Pensionierung 25 Jahre lang Schulleiter.
Vor 16 Jahren kehrten er und seine Frau zurück nach Dithmarschen und ließen sich in Windbergen in einem alten Bauernhaus nieder. Schon bald danach engagierte Jan Rambke sich im Kirchengemeinderat. Das ist nun 14 Jahre her, und mit der letzten Kirchenwahl schied er aus diesem Gremium aus, das er so lange führte und prägte.
Offene Kirche in Corona-Zeiten
Von all den Themen, die er anschob, bleibt manches in guter Erinnerung oder besteht sogar bis heute. So wurden ehrenamtliche Gemeindemitglieder gesucht und gefunden, die im Wechsel die Kirche zum Heiligen Kreuz für Besucher öffneten. Auch ein gedruckter Kirchführer wurde erstellt, zum einen für die Gäste, zum anderen aber auch für die Ehrenamtlichen, um sich selbst fortzubilden.
„In der Zeit der Corona-Pandemie haben wir uns dann entschlossen, unsere Kirche täglich zu öffnen, das wurde und wird nach wie vor sehr gut angenommen“, berichtet Rambke: „Viele Menschen kommen beispielsweise nach dem Besuch des Friedhofes nebenan noch in die Kirche, um einen Moment zu verweilen.“
Ein Bücherfreund und Pilgerfan
Aus der von ihm angestoßenen Büchertauschbörse sei mittlerweile eine richtige kleine Bibliothek entstanden, freut er sich: „Man kann Bücher abgeben, holen oder tauschen.“ Das Wichtigste dabei aber: Der Klönschnack nebenbei, denn immer ging es ihm auch um das Miteinander in der Gemeinde und den guten Kontakt untereinander. „Sowas muss man pflegen.“
Zu seinen großen Leidenschaften gehört das Thema Pilgern. „Wir haben den Dithmarscher 12-Kirchen-Weg ins Leben gerufen, mittlerweile Teil des europäischen Jakobswegenetz, organisieren Veranstaltungen dazu, auch über mehrere Tage – wann immer wir Anfragen für Übernachtungen haben, stehe ich dafür weiter zur Verfügung“, so Rambke. Und: Von und zur Kirche haben sie in der Windberger Heese zudem einen ganz eigenen Pilgerweg eingerichtet, den „Franziskusweg“.
Die Liste seiner Tätigkeiten lässt sich fortsetzen: So wurde die Kirchengemeinde Mitglied bei „Blumen für Gudendorf“, gestaltete er die Geschicke der aus einer Kinderstube entstandenen Kita im Kitaausschuss und -beirat mit, hielt mit anderen Ehrenamtlichen Andachten, realisierte in der Pandemiezeit Telefonandachten, räumte – ebenfalls in der Pandemiezeit – mit anderen die Bänke aus dem Kirchraum, um mit einer flexiblen Bestuhlung mehr Abstand zu gewinnen.
Es ist eine Idee, die der Gemeinde bis heute gefällt und die bei Veranstaltungen wie dem Altenkaffee guten Anklang findet und mit dazu beigetragen hat, dass die Kirche gewissermaßen zum Herzstück der Gemeinde und des Ortes geworden ist.