Seelsorge: Kirchenkreise bilden Ehrenamtliche aus
04. März 2025
Die Seelsorge ist eine der Kernaufgaben der kirchlichen Arbeit. Neben den hauptamtlichen Pastor:innen und Diakon:innen können sie auch Ehrenamtliche leisten. Der Kirchenkreis Ostholstein und der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein bieten eine einjährige Ausbildung für Interessierte an.
Im Krankenhaus, in der Nachbarschaft oder im Pflegeheim: Überall unterstützen Seelsorger:innen Menschen in Krisensituation oder bei großen persönlichen Veränderungen. Sie stärken andere, sprechen Mut zu und helfen dabei, Neues mit Gottvertrauen anzugehen.
Seelsorge kann sehr erfüllendes Ehrenamt sein
Unter der Überschrift „Besuche für die Seele“ starten in Hamburg ab März/April und in Ostholstein ab Mai Ausbildungen für Menschen, die sich vorstellen können, dieses wichtige Ehrenamt auszufüllen.
Im Kirchenkreis Ostholstein umfasst die Ausbildung zur ehrenamtlichen Seelsorger:in acht Dienstagabende zu je drei Stunden, drei Studientage, einige Zweiergespräche sowie stundenweise Praktika und Supervisionsgespräche, die allesamt in Eutin stattfinden.
Interessierte erhalten professionelle Unterstützung
„Für andere da zu sein, Hilfe anzubieten und andere Menschen ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten, das sind urchristliche Aufgaben. Wer das im Ehrenamt leisten kann und will, trägt auf diese Weise ganz persönlich etwas zum Gemeinwohl bei“, sagt Pastor Andreas Pieper, der den Kurs gemeinsam mit Pastor Christian Hild leiten wird.
Als ausgebildete Supervisoren achten die beiden Theologen sehr genau darauf, dass die Ehrenamtlichen professionell arbeiten und bei ihrer Tätigkeit selbst Unterstützung erfahren. Deshalb besteht auch im Anschluss an die Ausbildung die Möglichkeit, regelmäßig an einer Supervisionsgruppe teilzunehmen.
Teilnehmer:innen sollten emotional belastbar sein
Grundvoraussetzung für Interessenten sind eine emotionale und zeitliche Belastbarkeit, Kontaktfreudigkeit und die Bereitschaft, auf andere Menschen zuzugehen. Auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist gefragt, ebenso wie ein hohes Maß an Verbindlichkeit im Umgang mit Hilfesuchenden. In dem Kurs werden Methoden der Gesprächsführung und psychologisches Grundwissen vermittelt und die seelsorgliche Arbeit in Rollenspielen praxisnah erprobt.
Ähnliches gilt für die Ausbildung im Kirchenkreis Hamburg West/Südholstein. Hier startet die einjährige Ausbildung in Hamburg-Altona und Hamburg-Volksdorf bereits im April. Parallel dazu wird es in Hamburg-Nienstedten und Hamburg-Eimsbüttel ergänzend den Basiskurs „MitMenschen unterwegs“ geben. Er stellt eine Einführung ins seelsorgende Gespräch dar und zielt darauf ab, kleine "Caring Communities" vor Ort zu bilden, teilt der Kirchenkreis mit.
Die Angebote sind laut Kirchenkreis Teil einer „Bildungsoffensive in der Seelsorge“, mit der die Kirche auf zunehmende Einsamkeit und seelische Not von Menschen reagiere.
„Der Bedarf in der Seelsorge ist groß, doch angesichts des fehlenden Nachwuchses an Theologinnen und Theologen sowie aufgrund der schwindenden finanziellen Ressourcen gewinnt das Ehrenamt in der Kirche immer mehr an Bedeutung“, erläutert auch Pastor Pieper aus dem Kirchenkreis Ostholstein. „Mein Wunsch ist, dass wir stärker eine seelsorgliche Kirche sind und dazu braucht es Menschen, die das gut können.“