Erotische Liebespoesie in der Bibel - das Hohelied Salomos
13. November 2015
Greifswald. Der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit will in einer Abendveranstaltungen die erotische Liebespoesie der Bibel erklären. Es sei Zeit, das Hohelied Salomos aus dem Alten Testament wiederzuentdecken, sagte der Bischof am Donnerstag in Greifswald. Die Verse gehörten "zum Schönsten und Anmutigsten, was Dichter bis heute an Liebespoesie verfasst haben".
Jahrhundertelang wurde das "Lied der Lieder", wie es auf Hebräisch heißt, nach Ansicht des Bischofs verschämt versteckt oder als Gleichnis umgedeutet. "Das Hohelied schenkt uns eine Sprache, die dem Geheimnis und der Schönheit der Erotik nahe kommt." Gelegenheit, diesen biblischen Schatz zu entdecken, gibt es am Dienstag, 17. November, in St. Spiritus in Greifswald. Die Schauspieler Christian Holm und Eva-Maria Blumentrath lesen die Verse im Wechsel, musikalisch begleitet von Kantor Martin Seimer.
Entdeckung eines biblischen Schatzes - die Frau im Mittelpunkt
Anschließend erläutert Bischof Abromeit die theologischen und zeitgeschichtlichen Hintergründe des biblischen Buches. "Bemerkenswert am Hohen Lied ist, dass hier die Frau im Mittelpunkt steht, die in bemerkenswerter Offenheit von ihrem erotischen Begehren spricht - und das vor 2.500 Jahren."