Es geht los: Sanierung von 16 Eiderstedter Kirchen beginnt
02. Februar 2022
Kaputte Dächer, Holzschwamm, feuchte Wände oder Risse im Mauerwerk - die Liste der Schäden an 16 evangelischen Kirchen auf der Halbinsel Eiderstedt (Kreis Nordfriesland) ist lang. Seit vielen Jahren wird die Sanierung daher schon geplant. In dieser Woche geht es endlich los.
Die St. Pankratius-Kirche in Oldenswort bekommt in diesen Tagen ein Gerüst. Im März sollen die Arbeiten am feuchten Mauerwerk beginnen, sagt Kirchenkreis-Architektin Anna Sax. Die Baustelle an der St. Laurentius-Kirche in Tönning soll Mitte Februar eingerichtet werden. Bis Anfang März erhalten fünf weiteren Kirchen ein Baugerüst, danach beginnen die Arbeiten. Insgesamt wird die Sanierung des einzigartigen Kirchen-Ensembles auf Eiderstedt rund 20 Millionen Euro kosten.
18 historische Dorfkirchen auf engem Raum
Auf der Nordsee-Halbinsel gibt es mit insgesamt 18 Kirchen so viele historische Dorfkirchen auf engem Raum wie sonst nirgends in Deutschland. 16 von ihnen sind dringend sanierungsbedürftig. Neben feuchten Wänden sind auch kaputte Dächer ein großes Problem. Die St. Pankratius-Kirche in Oldenswort ist besonders betroffen. Dort ist der prächtige Chorraum mit romanischem Gewölbe wegen Einsturzgefahr seit einigen Jahren geschlossen.
Auch die Nikolaikirche in Kotzenbüll wird saniert. Ein eindrückliches Holzständerwerk zieht sich durch das Kirchenschiff und stützt die durch Feuchtigkeit sowie Pilz- und Schädlingsbefall angegriffenen Konstruktionshölzer. In der St. Laurentius-Kirche in Tönning deuten große Risse im Mauerwerk darauf hin, dass der Turm sich bewegt und nicht mehr sicher steht. Außen zersetzen sich die Fugen, und die Mauersteine drohen herabzufallen.
Bund beteiligt sich an den Kosten
Nach zähem Ringen um finanzielle Mittel beteiligt sich der Bund an der gesamten Sanierung mit 9,35 Millionen Euro, der Rest soll über Eigenmittel der Kirche, einen Zuschuss vom Land in Höhe von 500.000 Euro und Spenden finanziert werden.
Neben den Kirchen in Oldenswort, Kotzenbüll und Tönning stehen auch die Gotteshäuser in Garding, Katharinenheerd, Tating, Kating, Koldenbüttel, Osterhever, Poppenbüll, Tetenbüll, St. Peter-Dorf, Uelvesbüll, Welt, Westerhever und Witzwort auf dem Sanierungsplan. Die St. Nikolai Kirche in St. Peter-Ording und die St. Martin Kirche in Vollerwiek sind die einzigen Kirchen, die nicht restauriert werden müssen.