„Experten des Alltags als Ausleger für das Wort Gottes“
20. März 2014
Greifswald. Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Sprengel Mecklenburg und Pommern) führt am kommenden Sonntag (23. März) um 14 Uhr im Greifswalder Dom St. Nikolai eine Prädikantin und zwei Prädikanten in ihr Amt ein: Stefanie Schwenkenbecher (Johanneskirchengemeinde Greifswald), Bernd Helfter (Kirchengemeinde Gülzowshof) und Matthias Hoppe (Kirchengemeinde Altenhagen) werden damit ermächtigt, selbstständig Gottesdienste zu leiten und zu gestalten.
In Abstimmung mit ihren Kirchengemeinden dürfen sie auch Abendmahlsgottesdienste leiten, taufen, trauen und beerdigen. Die ehrenamtlichen Prädikanten tragen, wenn sie vor der Gemeinde stehen, einen schwarzen Prädikantentalar.
Erst im vergangenen November hatte die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ein Gesetz verabschiedet, das die Ausbildung und den Dienst der ehrenamtlichen Gottesdienstleiterinnen und Leiter regelt. Seit Februar ist es in Kraft, und die drei angehenden Prädikanten gehören zu den ersten, die auf dieser Basis eingeführt werden. Der Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern begrüßt das Gesetz: „Es ist für unsere Kirche ein großer Reichtum, wenn nicht nur hauptamtliche Profis die Bibel auslegen, sondern Menschen mit einem anderen beruflichen Hintergrund Gottesdienste leiten und predigen. Dadurch kommen Experten für den Alltag des Lebens auf der Kanzel zu Wort. Die Gemeinden freuen sich darüber“.
Drei Jahre dauert die Ausbildung, die an rund zehn Wochenenden pro Jahr in Ratzeburg stattfindet. In den ersten beiden Jahren stehen Bibel- und Predigtkunde sowie Kirchengeschichte auf dem Programm. Im dritten Jahr hält jeder Kandidat einen Abschlussgottesdienst in seiner Kirchengemeinde, bei der ihn zehn andere Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer besuchen.