Gedenken an erste Deportation vor 80 Jahren
07. Februar 2020
Mit Andacht, Gedenkweg und Filmvorführung wird am 12. und 13. Februar in Greifswald an die Deportation pommerscher Juden vor 80 Jahren erinnert. Die Andacht findet am 13. Februar in der Marienkirche statt.
Im Anschluss gibt es einen Gedenkweg in drei Gruppen zu den Stolpersteinen, die zur Erinnerung an jüdische Greifswalder in der Stadt verlegt wurden.
Film über Holocaust-Überlebende
Die Andacht beginnt am 13. Februar um 17 Uhr in der Marienkirche (Brüggstraße 35, 17489 Greifswald).
Bereits am Mittwoch (12. Februar, 20 Uhr) wird im Literaturzentrum Koeppenhaus der Film "Frau Stern" (2019) von Anatol Schuster gezeigt. Die Tragikomödie erzählt von Frau Stern, einer 90-jährigen Holocaust-Überlebenden aus Berlin-Neukölln, die selbstbestimmt sterben möchte. Als alle Versuche scheitern, bittet sie ihre Enkelin um Hilfe und erlebt Unerwartetes. Der Film wurde vielfach für seine bewegende und anrührende Geschichte und für die außergewöhnlichen schauspielerischen Leistungen gewürdigt. Auf dem "Achtung Berlin Filmfest" erhielt "Frau Stern" die Auszeichnung als "Bester Spielfilm".
Deportationen vor 80 Jahren
In Pommern begannen am 12. und 13. Februar 1940 die ersten Deportationen deutscher Juden in die Ghettos und die Konzentrationslager Sobibor und Theresienstadt. Die überfallartigen Verhaftungen erfolgten im Morgengrauen. Die Betroffenen konnten nur das Notwendigste einpacken. Deportiert wurden 1.200 pommersche Juden aus dem Regierungsbezirk Stettin, darunter fünf aus Greifswald.