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Historische Kirchen müssen saniert werden - Aktuell der Hamburger Michel

Blick auf die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis ("Michel") in Hamburg. Er gilt als Wahrzeichen der Stadt.
Blick auf die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis ("Michel") in Hamburg. Er gilt als Wahrzeichen der Stadt.© pixabay/falco

21. März 2025

In der Nordkirche gibt es rund 2400 Kirchen und Kapellen. Oft sind sie Jahrhunderte alt und prägen Städte und Dörfer. Doch viele von ihnen müssen saniert und restauriert werden. Dies ist oft nur mit Spenden und Unterstützung der Kommunen möglich. Auch das Wahrzeichen Hamburgs, der Michel, hat Risse im Mauerwerk.

Ihre Kirche oder ihren Dom erhalten: Das motiviert in unserer Kirche tausende Menschen. Sie spenden, organisieren Veranstaltungen, engagieren sich in Kirchbauvereinen oder ganz praktisch vor Ort.

Ob es der Schleswiger Dom ist oder die kleine St.-Johannes-Kirche in Kücknitz: Es gibt viele Erfolgsgeschichten. Doch bei neun Kirchen sind die baulichen Mängel so groß, dass sie schließen mussten. Fünf stehen in Mecklenburg-Vorpommern, vier in Schleswig-Holstein.

Hintergrund: Kirchen und Klimaschutz

Um die vielen historischen Kirchen in der Nordkirche zu heizen, ist etwa ein Sechstel des gesamten Energieverbrauchs der Nordkirche erforderlich. Umso wichtiger ist es deshalb, den Energieverbrauch zu analysieren. Es gibt viele Möglichkeiten, Energie und damit auch Kosten zu sparen.

Erfahren Sie hier mehr dazu auf unserem Klimaportal zum Wissenbereich "Gebäude"

Hamburger Michel: Im Sommer wird der Turm saniert

Nun ist die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis mit ihrem markanten Turm, dem Wahrzeichen der Hansestadt, dran. Im Zuge der geplanten Sanierungen des Turms sind Anfang März aus dem Mauerwerk mehrere Bohrkerne entnommen und im Labor untersucht worden.

Patrick Jungmann und Dennis Hack bei Sanierungsarbeiten in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis
Patrick Jungmann und Dennis Hack bei Sanierungsarbeiten in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis: Im Fundament sind Risse, es mussten Bohrkerne entnommen werden, um die Schäden einschätzen zu können.© M. Ferraz/St. Michaelis

Die Ergebnisse liegen nun vor und seien erst einmal beruhigend, teilte Uwe Pfeiffer, Projektleiter der Turmsanierung mit. „Der Turm steht. Er wird auch in Zukunft nicht zusammenfallen.“ Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Druckfestigkeit des Mauerwerks auf einem guten Niveau liegt.

Rissuhren überwachen das Mauerwerk

Risse im Mauerwerk lassen keine andere Lösung zu. Diese werden seit Oktober 2024 von Rissuhren überwacht. Die bis zu fünf Meter langen Bohrkerne sind rund und haben einen Durchmesser von 200 Millimetern. Sie ermöglichen eine Untersuchung des Mauerwerks in verschiedener Tiefe.

„Jetzt haben wir noch einige Laboruntersuchungen vor uns. Die Verträglichkeit der alten Baustoffe mit neueren Materialien wird getestet“, sagte Pfeiffer.

Uwe Pfeiffer, Bauleiter der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis, der die Sanierungsarbeiten betreut.
Uwe Pfeiffer, Projektleiter der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis, der die Sanierungsarbeiten betreut. Hier begutachtet er einen Bohrkern.© M. Ferraz/St. Michaelis

Brände und Feuchtigkeit setzen dem Mauerwerk zu

Die ersten ein bis zwei Meter des inneren Mauerwerks seien durch die beiden Brände des Michel vermehrt gerissen, aber weiterhin in einem nutzbaren Zustand, erklärte Pfeiffer.

Der äußere Bereich sei durch einzelne vertikale Trennrisse geteilt, sodass Regenwasser von außen in das Bauwerk eindringen könne. Zusammen mit der Temperatur und heftigem Wind sorge auch Feuchtigkeit dafür, dass Risse zunehmen.

Mauerwerk aus verschiedenen Jahrhunderten

Der ältere Teil des Mauerwerks stammt aus dem Jahr 1650 und zeige besonders hohe handwerkliche Qualität. „Mich hat an den Ergebnissen besonders überrascht, dass der innere, also der ältere Teil des Mauerwerks, sehr viel fester ist, als der Teil, der später außen rumgebaut wurde“, erklärte Hauptpastor Alexander Röder.

Hauptpastor Alexander Röder steht im Ornat in Kirche
Hauptpastor Alexander Röder© Stephan Wallocha

Jetzt spenden und "himmlischer Helfer" werden: Hier geht zur Michel-Stiftung in Hamburg

Für ihn besonders wichtig: den Michel als Wahrzeichen Hamburgs zu erhalten: „Der Michel ist für mich Heimat. Er gehört einfach zu Hamburg“. Die Sanierung koste insgesamt 1,3 Millionen Euro. 900.000 Euro seien bereits durch Spenden finanziert, sagte Michel-Pastor Röder. Für die fehlenden 400.000 bittet er um weitere Unterstützung.

Freude in Kücknitz: Historische Kirche wird wiedereröffnet

Da sind die Menschen in dem kleinen Ort Kücknitz im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg schon weiter: Sie freuen sich darauf, nach zwei Jahren und einer Investition von 1,7 Millionen Euro ihre St.-Johannes-Kirche am Ostersonntag mit einem Gottesdienst wieder zu eröffnen

Pastor Albrecht Martins und Dr. Jörg-Peter Rosemann, Mitglied des Kirchengemeinderates, blicken nach oben und in die Zukunft in ihrer neuen Kirche
Pastor Albrecht Martins und Dr. Jörg-Peter Rosemann, Mitglied des Kirchengemeinderates, blicken nach oben und in die Zukunft in ihrer neuen Kirche in Kücknitz.© Oliver Beck

Die Restaurierungen haben eine umfangreiche Renovierung des Innenraums der Kirche umfasst. Für mehr Tageslicht seien unter anderem ein Raum auf der Empore entfernt und ein zugemauertes Fenster geöffnet worden. Außerdem seien im Zuge der Arbeiten historische Malereien an Balken und Decken entdeckt worden, die nun betrachtet werden können.

Blick auf historische Malereien an der Holzdecke in der St. Johannes-Kirche in Kücknitz
Restaurierungsarbeiten in der St. Johannes-Kirche in Kücknitz: Die in Norddeutschland einmaligen Malereien entdeckte man beim Entnehmen von Farbproben.© Oliver Beck

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