Wismar erinnert an Zerstörungen des 2. Weltkrieges
08. April 2025
Mitte April 1945 erlebte die Stadt Wismar ihren letzten Bombenangriff durch die Alliierten. Ziel waren nicht Verkehrs- oder Industrieanlagen, sondern die Kirchen des Gotischen Viertels. 14 Menschen starben, das historischen Viertel wurde in großen Teilen zerstört. Am 11. April erinnert eine Gedenkveranstaltung an die Schrecken des Krieges.
In der Nacht vom 14. auf den 15. April fielen mehrere Bomben auf das Gotische Viertel, das aufgrund seiner Architektur mit den eindrucksvollen Kirchen St. Marien und St. Georgen und den kunstvoll gefertigten Wohnhäusern als einzigartig galt. Bei den Bränden infolge der Bombardierung und in den zusammenstürzenden Häusern starben 14 Menschen.
Bis zum Wiederaufbau ist es ein langer Weg
Auch nach Ende des Krieges blieben die Spuren der Zerstörung noch lange Zeit sichtbar: In der DDR-Zeit ließ das Regime das, was von den Kirchen übrig geblieben war, weiter zerfallen. Das Hauptschiff der St. Marienkirche wurde schließlich wegen der Einsturzgefahr gesprengt, nur ihr Turm blieb erhalten.
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Auch die Kirche St. Georgen wurde zunächst nicht aufgebaut. Erst 1990 begann dank des langfristigen Engagements ihres Förderkreises der Wiederaufbau mithilfe der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Dieser dauerte 20 Jahre lang an. Die Wiedereröffnung als Kirche und Kulturstätte wurde 65 Jahre nach Kriegsende, am 8. Mai 2010, gefeiert.
Schüler teilen ihre Gedanken zum Frieden
Am 11. April um 17 Uhr möchte Wismars Bürgermeister Thomas Beyer gemeinsam mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in der Kirche St. Georgen an die Ereignisse der Bombennacht und ihre Bedeutung für die Bevölkerung Stadt Wismar erinnern. Das Programm der Gedenkveranstaltung wird von Schülerinnen und Schülern mehrerer Klassenstufen des Wismarer Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums gestaltet.
Ihr Fokus liegt dabei auf ihren Wünschen zum Thema Frieden, heißt es in einer Ankündigung der Stadt. Wer die Veranstaltung mit verschiedenen künstlerischen, musikalischen und poetischen Beiträgen besuchen möchte, ist herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.