Impulse der Reformation, Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und Kirchengesetze
28. September 2017
Lübeck-Travemünde. Mit einer geistlichen Besinnung durch Präses Dr. Andreas Tietze hat heute (28. September) in Lübeck-Travemünde die 17. Tagung der 1. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) begonnen. Drei Tage lang werden sich die 156 Synodalen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern unter anderem mit mehreren Kirchengesetzen befassen, in denen nach der Gründung der Nordkirche erforderliche Übergangsregelungen abgelöst beziehungsweise veränderte rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden sollen. Auf der Tagesordnung stehen auch ein Impuls zum Umgang mit kirchlichem Landbesitz (29. September) sowie die Bearbeitung der DDR-Vergangenheit der Nordkirche (30. September).
Die vielfältigen Aktivitäten, Projekte und Veranstaltungen im Bereich der Nordkirche zum Reformationsjubiläum 2017 sind besonderer Schwerpunkt der Beratungen am heutigen Nachmittag. Bischof Gothart Magaard (Schleswig und Holstein), Bischof Dr. Andreas von Maltzahn und Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Mecklenburg und Pommern) sowie Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg und Lübeck) berichten dazu aus den drei Sprengeln der Nordkirche. Anschließend ist ein Rückblick auf die Tour des Nordkirchenschiffs aus diesem Anlass geplant, das mehr als 30.000 Menschen in 14 Häfen die Gedanken der Reformation nahegebracht hat.
"Nordkirchenschiff" setzt ein letztes Mal die Segel
Nach einer Bibelarbeit stehen morgen (29. September) Berichte über die Arbeit der Hauptbereiche der Nordkirche und die Umsetzung ihrer Schwerpunktziele 2016 auf dem Programm. Dabei widmen sich die Synodalen den kirchlichen Diensten und Werken, Einrichtungen und Beauftragten, mit denen die Nordkirche Menschen in besonderen Situationen und verschiedenen Lebensphasen mit vielfältigen Kompetenzen begleitet und unterstützt sowie aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und Fragestellungen begegnet. Auch die Arbeit der Gemeinden vor Ort unterstützen die Dienste und Werke. Sie sind in der Nordkirche gegliedert in die sieben Hauptbereiche Aus- und Fortbildung; Seelsorge, Beratung und ethischer Diskurs; Gottesdienst und Gemeinde; Mission und Ökumene; Frauen, Männer, Jugend; Medienwerk sowie Diakonie. Die Arbeit der Hauptbereiche regelt ein Kirchengesetz, über das die Synodalen ebenfalls morgen in erster Lesung beraten.
Am Freitagnachmittag (14 Uhr) wird Bischöfin Kirsten Fehrs der Landessynode über die Ergebnisse einer externen Evaluation des Verfahrens „Unterstützungsleistungen für Betroffene von sexuellem Missbrauch in Anerkennung ihres Leides und in Verantwortung für die Verfehlungen der Institution“ der Nordkirche durch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf berichten.
Am Freitagabend (20 Uhr) feiern die Synodalen im Travemünder Brügmanngarten gemeinsam mit den Teilnehmern der 3. Jugendklimakonferenz der Nordkirche einen Open-Air-Gottesdienst. Die Predigt hält Bischöfin Fehrs. Die Jugendlichen beraten vom 29. September bis zum 3. Oktober unter dem Motto „WertSchatzOstsee – ValueBaltic“ an Bord der als Begegnungsstätte und Veranstaltungsort genutzten historischen Viermastbark „Passat“, die seit 1959 in Travemünde vor Anker liegt.
Am Sonnabend (30. September) steht nach dem traditionellen Morgensingen neben den zweiten Lesungen der Kirchengesetze ein künftiges Konzept zur Bearbeitung der DDR-Vergangenheit der Nordkirche im Mittelpunkt der Beratungen. Über die Arbeit daran wird Landesbischof Gerhard Ulrich den 156 Synodalen aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg berichten (ab 9.15 Uhr). Am Nachmittag soll die Tagung der Landessynode mit einem Reisesegen enden (voraussichtlich 16.30 Uhr).
Livestream:
Auf www.nordkirche.de wird die Synodentagung in Zusammenarbeit mit dem Offenen Kanal Schleswig-Holstein im Livestream übertragen.