Institutionsberatung mit neuer Spitze
29. Februar 2016
Hamburg. In einem Gottesdienst in der St.-Petri-Kirche in Altona ist heute (29. Februar) Pastor Redlef Neubert-Stegemann (65) in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Pastoralpsychologe hatte 2008 die landeskirchliche Arbeitsstelle der Institutionsberatung (IB) der damaligen Nordelbischen Kirche mit Sitz in Kiel und Hamburg aufgebaut und seitdem geleitet. Nachfolger ist Pastor Andreas Wackernagel (48), der zum 1. März die Leitung der Institutionsberatung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) übernimmt. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde er in sein Amt eingeführt.
Landesbischof Gerhard Ulrich nahm die Entpflichtung von Redlef Neubert-Stegemann vor. In seiner Ansprache würdigte er dessen Dienst: „Redlef Neubert-Stegemann hat mit großer Kreativität für Klarheit in den Beziehungen und Strukturen nicht nur plädiert, sondern auch gesorgt.“ Ulrich weiter: „Bei der Personalentwicklung in der Kirche geht es darum, die Gaben, die Menschen einbringen in die geistliche und diakonische, in die Leitungs- und Verwaltungsarbeit, zu entfalten, ihnen ihren spezifischen Platz zuzuweisen.“ Der Landesbischof dankte Redlef Neubert-Stegemann auch dafür, dass er viele kirchliche Veränderungen eingeleitet und vorangetrieben habe, unter anderem im Rahmen des Fusionsprozesses zur Nordkirche.
Oberkirchenrat Professor Dr. Bernd-Michael Haese, Leiter des Dezernates Kirchliche Handlungsfelder des Landeskirchenamtes, sagte in seinem Grußwort: „Auch eine ‚selbstlernende Organisation‘ wie die evangelische Kirche braucht Unterstützung in den dauernden Reformationsprozessen. Nicht nur die Nordelbische, sondern auch die Nordkirche verdankt ihm viel durch seine Organisation und Koordination vielfältiger Veränderungs- und Fusionsprozesse.“
Den neuen Leiter der Institutionsberatung, Andreas Wackernagel, ermutigte Landesbischof Ulrich dazu, sein Amt „im Dialog, mit Wertschätzung für die Weisheit der Erfahrung, mutig kreativ im Blick auf Neues und mit einer Prise Humor“ auszuüben. Für die Landessynode begrüßte Präses Dr. Andreas Tietze den neuen Leiter der Institutionsberatung und hob hervor: „Veränderungen und Entwicklungsprozesse in der Nordkirche dürfen weder Selbstzweck oder ein Hinterherlaufen hinter gesellschaftlichen Veränderungsprozessen und Trends sein, sondern müssen motiviert sein aus dem Hören auf Gottes Wort und aus dem Vertrauen darauf, dass Gottes Geist uns belebt und bewegt – und unsere Liebesfähigkeit stärkt.“
Hintergrund:
Andreas Wackernagel
Der gebürtige Kieler Andreas Wackernagel hat Evangelische Theologie in Hamburg und Kiel mit den Schwerpunkten „Praktische Theologie“ und „Pastoralpsychologie“ studiert, wurde 1999 ordiniert und im selben Jahr Gemeindepastor in der St. Lorenzgemeinde Travemünde. Ab 2005 war er Pastor in Jevenstedt. Von 2010 bis 2016 war er Personal- und Organisationsentwickler im Kirchenkreis Ostholstein. Darüber hinaus engagierte er sich u.a. als Mitglied der Landessynode der Nordkirche und bis 2015 als Vorsitzendes Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses.
Redlef Neubert-Stegemann
Redlef Neubert-Stegemann, aufgewachsen in Niebüll/Nordfriesland, studierte Soziologie in Frankfurt sowie Theologie in Tübingen und Kiel. Nach seiner Ordination 1983 war er Gemeindepastor in Hamburg-Langenhorn, dann Jugendpastor im Kirchenkreis Eckernförde und von 1992 bis 2002 Studienleiter für Schul- und Gemeindepädagogik in Preetz. Danach war er in der Kirchengemeinde Hollingstedt und der Bischofskanzlei Schleswig tätig, ab 2004 als Persönlicher Referent des Bischofs. Ab 2008 baute er als Leiter die landeskirchliche Arbeitsstelle Institutionsberatung der damaligen Nordelbischen Kirche auf. Redlef Neubert-Stegemann ist Pastoralpsychologe und u.a. Autor kirchentheoretischer Publikationen.
Die Institutionsberatung ist eine landeskirchliche Arbeitsstelle zur begleitenden Reflexion und Beratung in der Kirche. Sie unterstützt u.a. Personen und Gremien auf den verschiedenen Ebenen der Nordkirche in Klärungs- und Veränderungsprozessen und berät sie in der Wahrnehmung und Ausrichtung ihrer Aufgaben und Ziele.