Internationale Wochen gegen Rassismus: Der Norden setzt ein Zeichen
11. März 2022
„Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“, sagt Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Er ist einer von vielen Prominenten, die sich bei den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ vom 14. bis 27. März engagieren. An der Aktion beteiligt ist auch die Diakonie.
Die diesjährigen Aktionswochen stehen unter dem Motto „Haltung zeigen“. Auf dem Gebiet der Nordkirche beteiligen sich die Diakonischen Werke und mehrere Städte, darunter Hamburg, Kiel und Stralsund mit verschiedenen Informations- und Mitmach-Formaten, darunter Diskussionrunden und Demonstrationen.
Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein plant die Diakonie unter dem dem Motto „Rassismus schadet der Seele“ mehrere Banner-Aktionen und Aktionen in den sozialen Medien. So wird ein Plakat am Martinshaus in Rendsburg auf das Thema aufmerksam machen. Daneben zeigen Mitarbeitende der Diakonie Schleswig-Holstein Haltung in den sozialen Medien und sprechen sich in einer Bildergalerie gegen Rassismus aus.
Am 15. März lädt die Diakonie außerdem zu einem Online-Workshop des diakonischen EU-Projekts “Rolle vorwärts“ ein: „Allyship. Solidarisch gegen Rassismus. Gemeinsam für Vielfalt.“ Hier wird es darum gehen, wie sich Angehörige der privilegierten weißen Mehrheitsgesellschaft solidarisieren können mit Menschen, die Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen machen.
„Rassismus umgibt uns alltäglich, ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind“, sagt Diakonie-Vorstand und Landespastor Heiko Naß. Die Diakonie wolle „Wege aufzeigen, wie wir Rassismus begegnen können. Das entspricht unserem christlichen Menschenbild, wonach alle Menschen gleich sind und es keine Abwertung und Ausgrenzung von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, religiöser, sexueller und weltanschaulicher Orientierung geben darf.“
Gleichzeitig biete die Diakonie laufend Fortbildungen an, in denen Menschen, die sich selbst nicht als Rassisten bezeichnen würden erkennen, dass sie oft unbewusste Vorurteile haben. „Sie erkennen dann die privilegierte Position, die sie als weiße Menschen in vielen Bereichen wie zum Beispiel der Wohnungssuche innehaben. Gleichzeitig entwickeln wir gemeinsam Strategien, wie Vorurteile abgebaut werden können“, so Diakonie-Mitarbeiterin Andrea Bastian.
Der Schleswig-Holsteinische Landtag plant einen Thementag unter dem Titel „Land in Aktion - Schleswig-Holsteins Maßnahmen gegen Rassismus“ am 21. März. Er beinhaltet etwa einen Vortrag von Yolanda Rother, Speakerin und Mitbegründerin von The Impact Company, in dem es um konkrete Maßnahmen gegen Rassismus gehen wird. Beginn des Thementags ist um 14 Uhr, um eine Online-Anmeldung wird gebeten.
Mehr über die Aktionen in Schleswig-Holstein sowie Material zum Thema stellt das Landesdemokratiezentrum unter www.ldz-sh.de zur Verfügung.
Hamburg
In Hamburg organisieren das Stadtteilkulturzentrum "Haus Drei", die Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Altona und die Diakonie Hamburg mehrere Veranstaltungen, bei denen Menschen zu Wort kommen, die durch ihre Filme, Bücher oder Vorträge Haltung gegen Rassismus und Rechte Hetze zeigen.
Den Auftakt macht am Montag, 14. März, die Online-Diskussion Klare Kante gegen Rassismus mit Aktivistinnen und Aktivisten. Sie sagen, was „Haltung zeigen“ im Alltag bedeutet. Los geht es um 16 Uhr im Live-Stream.
Am Mittwoch, 16. März, geht es mit der Autorin Nadire Biskin weiter: Sie liest aus „Ein Spiegel für mein Gegenüber“ , einem Roman über eine Berliner Lehrerin und ein syrisches Flüchtlingsmädchen. Beginn ist um 19 Uhr. Die Veranstaltung wird ebenfalls gestreamt.
Weitere Veranstaltungen umfassen zwei Dokumentarfilme mit anschließendem Gespräch: Einer beschäftigt sich mit dem Chinesenviertel in St. Pauli, der zweite mit schwarzen Spielerinnen und Spieler in der Deutschen Fußballnationalmannschaft. Zudem wird es einen Vortrag zum Thema anti-asiatischer Rassismus in der Corona Pandemie geben sowie einen Workshop für von Rassismus Betroffene. Hier geht es zur Programm-Übersicht.
Mecklenburg-Vorpommern
So laden in Stralsund die Migrantinnen-Organisation Tutmonde e.V. und der Flüchtlingsrat MV zu einer Online-Veranstaltung unter dem Titel „Putins Krieg und Rassismus“ am 14. März um 13 Uhr ein. Zudem wird es am 18. März ab 14 Uhr einen stillen Marsch gegen Rassismus geben. Treffpunkt ist der Neue Markt.
Ebenso wird es einen Frauenrechte-Kreativ-Workshop, eine Stadtführung zu jüdischem Leben und einen Vortrag des Konfuzius-Institut Stralsund geben. Einen Überblick der Veranstaltungen finden Interessierte auf stralsund.de.