Jakob achtet auf fair gehandelte Produkte
23. Januar 2018
Der Weltladen in Rendsburg kooperiert mit den Schulen vor Ort: Schüler können Praktika machen und so mehr über Fairen Handel lernen. Das beeinflusst sogar die Lehrer in ihren Kaufentscheidungen.
An der Kasse arbeitet Jakob Böttiger schon ganz souverän. Nach zwei Wochen Praktikum kennt der Schüler der Büdelsdorfer Heinrich-Heine-Schule den Rendsburger Weltladen in der Nienstadtstraße 9 schon sehr genau. Der 17-Jährige ist der erste Praktikant im Laden. Hier hat er die Zusammenhänge des fairen Handels, die verschiedenen Siegel für faire Produkte und natürlich auch das Kassieren kennengelernt.
Der Weltladen in Rendsburg hat Erfolg
„Wir freuen uns darüber, dass er als erster Praktikant gekommen ist und dass im April bereits der nächste folgt“, sagt Dorothea Heiland. Die pensionierte Pastorin ist eine der Gründerinnen des Rendsburger Weltladens, der seit 1984 ein eigenes Ladengeschäft führt. Bis heute ist sie mit dabei. Sie ist stolz auf den Erfolg des Ladens, der mit dem Umzug in die Innenstadt vor einem Jahr seinen Umsatz gewaltig steigern konnte.
Für Veranstaltungen und Kooperationen offen
Gleichzeitig hat der Weltladen, hinter dem ein Verein steht, aber auch höhere Ausgaben. War er vorher in einem Raum im Haus der Kirche an St. Marien untergebracht, muss er jetzt seine Miete und die Nebenkosten selbst tragen. Dabei wird er vom Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde unterstützt. Der Laden steht für Veranstaltungen offen, für Praktikanten und generell eine engere Kooperation mit den Schulen in Rendsburg und Umgebung – denn nun können die Schüler hier ein Wirtschaftspraktikum absolvieren.
Starkes Bewusstsein für fairen Handel
Für Jakob Böttiger war die Wahl des Praktikumsorts ein Glückgriff. „Es hat von vornherein gepasst“, sagt er. „Ich kannte den fairen Handel schon durch meinen Onkel, der als Entwicklungshelfer in Afrika arbeitet.“ Ohnehin sei seine Generation sensibilisiert und habe ein starkes Bewusstsein für den fairen Handel und für den Umweltschutz entwickelt, sagt er. „Ich achte auch beim Einkaufen auf faire Produkte, vor allem bei Schokolade und Bananen.“
Im Lehrerzimmer wird fairer Kaffee gekocht
„Die Produzenten von fair gehandelten Waren sollen sozial abgesichert sein, ihre Familien ernähren und ihre Kinder zur Schule schicken können“, sagt Dorothea Heiland über das Hauptanligen des fairen Handels. „Bildung ist dabei die Grundlage, um ein eigenständiges Leben zu führen.“ Vor diesem Hintergrund passt die Zusammenarbeit mit den Schulen ganz besonders gut. Gerade auch mit der Heinrich-Heine-Schule in Büdelsdorf, die seit Herbst 2017 eine „Fairtrade School“ ist. Lehrerin Tina Aktas ist die Sprecherin der Arbeitsgruppe an der Schule und an einer tieferen Kooperation mit dem Weltladen interessiert. Beispielsweise sucht sie Möglichkeiten für den leichteren Einkauf von Produkten. Sie sagt: „Schon jetzt werde im Lehrerzimmer nur fairer Kaffee gekocht.“