Fairer Handel

Welternährungstag: Weltläden in Gemeinden leisten wichtigen Beitrag im Kampf gegen Hunger

Landwirtschaftliche Flächen sollten für die Ernährung der Menschen vor Ort dienen. Bäuerliche Strukturen leisten das am besten. Flächen großer Konzerne produzieren zu häufig nur für den Export.
Landwirtschaftliche Flächen sollten für die Ernährung der Menschen vor Ort dienen. Bäuerliche Strukturen leisten das am besten. Flächen großer Konzerne produzieren zu häufig nur für den Export. © Brot für die Welt

16. Oktober 2024 von Claudia Ebeling

Am 16. Oktober ist Welternährungstag. Der Tag erinnert jedes Jahr daran, dass Millionen Menschen weltweit Hunger leiden. Aktuell ist es ungefähr jeder elfte Mensch. Es gibt viele Konzepte für eine gerechtere Verteilung der vorhandenen Nahrungsmittel. Der faire Handel ist eines davon. Fair-Trade-Produkte gibt es auch in Weltläden von Kirchengemeinden.

Es waren christliche Jugendgruppen, die vor mehr als 50 Jahren auf die Straßen gingen und mehr Einsatz zur Bekämpfung des Hungers in der Welt forderten. "Trade not Aid" (Handel und keine Hilfe) lautete der Slogan und begründete die Fair-Trade-Bewegung.

Fairer Welthandel soll Hunger bekämpfen

Das Konzept sieht vor, dass die Industrieländer ihre Märkte für Produkte aus den Ländern des globalen Südens stärker öffnen, so dass diese vom Welthandel profitieren können. Dafür brauche es vor allem faire Preise, faire Handelsbeziehungen und die Achtung von Umweltschutz und Menschenrechten.

Zwei Hände voll mit Mais
Mais ist ein Grundnahrungsmittel in vielen Ländern des globalen Südens. Es ist wichtig, dass er als Nahrungsmittel für Menschen angebaut wird und nicht für Tiere.© Brot für die Welt

Die Vereinten Nationen hatten sich 2015 verpflichtet, den Hunger in der Welt bis 2030 zu beseitigen. Doch dieses Ziel ist nicht mehr zu erreichen. Im Gegenteil: Kriege, Flucht und die Klimakrise führen dazu, dass Menschen hungern.

Hintergrund: Welternährungstag

Am 16. Oktober 1945 wurde die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO, gegründet. Seit 1979 wird deshalb am 16. Oktober mit dem Welternährungstag (World Food Day) mit vielfältigen Aktionen auf das noch immer ungelöste globale Hungerproblem aufmerksam gemacht. Das Motto des Welternährungstags 2024 ist das „Recht auf Lebensmittel für ein besseres Leben und eine bessere Zukunft“.

Mehr erfahren: Bundeszentrale für Politische Bildung zum Welternährungstag

Immer mehr Fair-Trade-Produkte auch in Supermärkten

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist es, dass Fair-Trade-Produkte mittlerweile überall erhältlich sind. Rund 1,8 Milliarden Euro geben die Deutschen inzwischen für fair gehandelte Waren aus, mehr als fünfmal so viel wie noch vor zehn Jahren. Dennoch sind 99 Prozent des weltweiten Handels nicht fair.

Alle Informationen zur Arbeit, den Prinzipien und der Geschichte von Weltläden auf der Website des Weltladen-Dachverbandes.

Kirchliche Jugendgruppen gründeten bereits 1973 die "Aktion Dritte-Welt-Handel", aus der später die Weltläden hervorgingen. Rund 900 Weltläden gibt es in Deutschland heute, oft sind sie in Kirchengemeinden und werden von Ehrenamtlichen betrieben. Kaffee ist nach wie vor das am meisten verkaufte Produkt.

© Weltladen-Dachverband

Hier sind die Produkte zwar etwas teurer als im Supermarkt, doch dafür leisten Weltläden auch Bildungsarbeit vor Ort. Sie beteiligen sich an Kampagnen oder organisieren Aktionen zum fairen Handel.

Fair und biologisch: Regeln für den Einkauf in der Nordkirche

Fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen der Nordkirche gehen auf unser Einkaufsverhalten zurück. Ob Kaffee für den Kirchengemeinderat, Blumen für den Altar, Druckerpapier oder auch größere Anschaffungen wie Elektrogeräte: Alles, was wir einkaufen, verbraucht Ressourcen.

Sechs Prozent des Kaffees, der in Deutschland getrunken wird, stammt nach Informationen von "Brot für die Welt" auf fairem Handel. Kaffee ist das älteste und bekannteste Fair-Trade-Produkt. © Weltladen-Dachverband

Auf unserem Klimaportal finden Sie Hinweise und Tipps, die Sie unterstützen. Außerdem kommen Sie zu unserem KIRCHENShop, einem Online-Marktplatz für ökologische und faire Beschaffung.

Deswegen sollen auch hier möglichst nur noch Dienstleistungen und Waren eingekauft werden, die unter sozialen Bedingungen hergestellt und zugleich ökologisch und wirtschaftlich sind. Dies regeln unter anderem verschiedene Vorschriften, zum Beispiel das Klimaschutzgesetz und auch Regeln zur Beschaffung.

Aktion ÖkoFaire Kirche: Anders einkaufen ist ein erster Schritt

Es gibt überall in der Nordkirche bereits Gemeinden und Einrichtungen, die bei ihrem Einkauf auf Fair-Trade und ökologische Aspekte achten und sich so auch aktiv für Gerechtigkeit und den Arten- und Klimaschutz einsetzen. Sie haben bei der Aktion "ÖkoFaire Kirche" mitgemacht.

Das ist ganz einfach: Maßnahmen auswählen, anmelden, Umsetzung dokumentieren, Abschlussgespräch, Auszeichnung – fertig. Alle werden mit Workshops, Tipps und Ideen tatkräftig von einem Team begleitet. 

 

 

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Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

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