Jens-Martin Kruse neuer Hauptpastor von St. Petri
28. September 2017
Nun hat er es geschafft: Jens-Martin Kruse, Gemeindepastor der evangelischen Gemeinde in Rom, wird neuer Hauptpastor an der Hamburger City-Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße). Das Kirchenparlament des Kirchenkreises Hamburg-Ost wählte den 48-jährige Theologen und einzigen Kandidaten für das Amt im ersten Wahlgang.
Er wolle in der St. Petri-Gemeinde neue Impulse für gesellschaftliche Debatten setzen, sagte Kruse bei seiner Vorstellung. Der Kirche werde die Fähigkeit zum Dialog zugetraut. Die Sprachfähigkeit in unterschiedlichen Milieus sei ein wichtiger Beitrag für die Menschen in Hamburg. Dazu zählten Kontakte zum Rathaus, zur Wirtschaft und zur Kultur. Es brauche aber auch Courage, um den Anliegen der Schwachen und Benachteiligten Gehör zu verschaffen. Er bedankte sich nach der Wahl mit einem erleichterten "Grazie mille". Bereits sein Vater Wilfried Kruse war von 1998 bis 2002 Hauptpastor an St. Petri gewesen.
Liebe zur Kirchenmusik und zur lutherischen Messe
Pröpstin Ulrike Murmann erinnerte an den schwierigen Vorlauf der Wahl. Nach einer erfolglosen ersten Auswahl habe der Wahlausschuss in einer zweiten Runde zwei Kandidaten präsentiert. Einer sei jedoch vom Gemeinderat der Hauptkirche St. Petri abgelehnt worden. Kruse habe eine Liebe zur Kirchenmusik und zur lutherischen Messe. Er suche Kontakt zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen. Murmann erinnerte außerdem an Kruses Hilfsprojekt in Rom für afrikanische Flüchtlinge. In der italienischen Hauptstadt ist er seit 2008 als Pastor tätig gewesen.
Promotion über Anfänge der Reformation
Kruse ist in Buchholz (Nordheide) und Hamburg aufgewachsen. Nach seinem Theologie-Studium in Hamburg und Wien promovierte er über die Anfänge der Reformation. Danach war er Gemeindepastor in Quickborn-Hasloh (bei Hamburg). Kruse ist Nachfolger von Hauptpastorin Martina Severin-Kaiser werden, die am 8. Juli 2016 im Alter von 57 Jahren überraschend gestorben war.