Journal zur Landessynode der Nordkirche vom 22. bis 23. Februar 2024
23. Februar 2024
Die Landessynode der Nordkirche tritt vom 22. bis zum 23. Februar 2024 in Lübeck-Travemünde zusammen. Wir berichten an dieser Stelle über die Kernthemen und ihre Hintergründe. Bei dieser Tagung stehen im Mittelpunkt: Finanzen und eine ausführliche Aussprache über die ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt in der evangelischen Kirche.
Tagungsende
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spendet den Reisesegen.
Spürt eure Herzen.
Spürt die Liebe und Zuneigung in ihnen.
Sie sind Gottes Geschenk für uns und für diese Welt.
Seht Gottes Sohn.
Seht auf seinen Weg durch das Leben.
Er ist Gottes Geschenk für uns und für diese Welt.
Tag 2, Freitag, 23. Februar
Schwerpunkt: Der Haushalt 2024/2025
Der gesamte Haushalt zum Nachlesen im Synoden-Portal
355 Seiten umfasst der Haushalt 2024/2025 der Nordkirche. Für die Landessynodalen vor Ort und für Sie digital eine Premiere: Erstmalig wird ein Doppelhaushalt für zwei Geschäftsjahre zur Abstimmung vorgestellt.
Kirchenkreisen und damit auch Kirchengemeinden ist es künftig auch weiterhin selbst überlassen, ob sie bei ihrer Haushaltsführung dem Beispiel der Landeskirche folgen möchten oder nicht.
Das hatten die Synodalen gestern am späten Abend beim Kirchengesetz zur Verminderung von Verwaltungsaufwand im Bereich des Haushaltsführungsrechts beschlossen. Vorausgegangen war eine intensive Diskussion im Plenum. Bis zu vier Geschäftsjahre können Kirchenkreise wie Kirchengemeinden künftig in einem Haushalt zusammenfassen.
Der Haushalt der Nordkirche setzt sich aus drei Säulen zusammen: dem Haushaltsbeschluss, dem Haushaltsplan und dem Stellenplan. Dazu kommen erläuternde Informationen, wie beispielsweise zu Vermögen und Schulden, oder auch eine mehrjährige Vorausschau, wie sich die finanziellen Rahmenbedingungen entwickeln werden.
Die zentrale Größe beim Haushalt der Nordkirche bilden die Einnahmen aus Kirchensteuern, Staatsleistungen der drei Nordkirchen-Bundesländer sowie die Finanzausgleichsleistungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Einbringung des Haushalts
Malte Schlünz, Mitglied der Kirchenleitung, bringt den ersten Doppelhaushalt der Nordkirche in die Landessynode ein.
Die Nordkirche rechnet für das Jahr 2024 mit Gesamteinnahmen in Höhe von fast 610 Millionen Euro, das sind rund 32 Millionen Euro mehr als 2023. Für 2025 plant die Nordkirche mit Einnahmen von rund 618 Millionen Euro. Die Kirchenkreise sollen in diesem Jahr rund 353 Millionen Euro (2023: 337 Millionen Euro), die Landeskirche rund 81,3 Millionen Euro erhalten.
Eine der grundlegenden finanzielle Herausforderungen, vor denen die Nordkirche steht, sind die großen Sanierungs- und Baumaßnahmen für den Klimaschutz. Das betrifft den Schleswiger Dom und den Campus Ratzeburg.
Alle Informationen zum Klimaziel unserer Kirche auf unseren Themenseiten
Malte Schlünz erinnerte daran, dass sich die Landeskirche und die Kirchenkreise gemeinsam dazu verpflichtet haben, bis zum 31. Dezember 2027 die Treibhausgas-Emissionen um 60 Prozent zu reduzieren.
Stellungnahme aus dem Finanzausschuss
Michael Rapp überbringt als Vorsitzender des Finanzausschusses die Empfehlung, den Doppelhaushalt zu beschließen.
Beim Blick auf die Kirchensteuergrobprognose für die Jahre 2025 bis 2028, die auf Basis der staatlichen Prognose vom November 2023 entstanden ist, gibt er den Synodalen allerdings auch ein paar Fragen mit auf den Weg:
Wie werden sich die Konjunktur und vor allem der Arbeitsmarkt entwickeln? Welche politische Konstellation finden wir in Europa, den USA, weltweit in den nächsten Jahren? Welche Steuerrechtsänderungen, auch als ‚Wahlgeschenke‘ bekannt, werden vor oder nach der Bundestagswahl 2025 umgesetzt? – Wir fahren im Nebel auf Sicht.
Nach intensiver Durchsicht und Diskussion stimmt die Landessynode dem Doppelhaushalt zu.
Votum: Kirchenasyl gestärkt
Mit großer Mehrheit haben die Synodalen beschlossen, Kirchenasyle zu stärken. Sie werden von Kirchengemeinden geleistet, um Geflüchteten in besonderen Härtefällen Schutz zu geben. Im Dezember 2023 befanden sich 74 Menschen, davon 18 Kinder, auf dem Gebiet der Nordkirche im Kirchenasyl.
Mit dem Votum wird die Kirchenleitung gebeten, der Landes- und Bundespolitik gegenüber offensiv die synodale Haltung zu vertreten, wonach die steigende Zahl von Kirchenasylen unmittelbare Folge der dramatischen Notlagen vieler Geflüchteter und der vielfachen Rechtsbrüche in vielen Staaten an den EU-Außengrenzen ist.
Schwerpunkt: ForuM-Studie und Sprengelbericht
Guten Morgen! Die ForuM-Studie, die sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie aufdeckt, hat gestern bis zum späten Nachmittag stark die Berichte und Beratungen der 20. Tagung geprägt.
Auch der Sprengelbericht von Bischof Tilman Jeremias beschäftigt sich kritisch mit den Ergebnissen der Studie. Jeremias sieht darin einen tiefen Einschnitt in die Selbstwahrnehmung der Kirche:
Wir sind nicht nur eine verletzte Kirche, sondern auch eine verletzende Kirche. Unsere Kirche hat als Ganze versagt und dafür tragen wir alle die Verantwortung. Tilman Jeremias
Die Kirche müsse sich als „verletzliche, versehrte und zerbrechliche Gemeinschaft" verstehen, die sich den Menschen in ihrer Not und ihrem Leid zuwendet, sagte Jeremias weiter.
Der Greifswalder Bischof stellt den Synodalen außerdem drei Beispiele aus dem Gemeindeleben im Sprengel Mecklenburg und Pommern vor, die zeigen, wie eine „verletzliche Kirche" gelebt werden kann.
So tauschen sich in einem Gesprächsforum Interessierte über die unterschiedlichen Positionen zur Corona-Pandemie aus, der „Leib und Seele"-Wagen bringt Menschen miteinander in Kontakt, die sonst nicht zur Kirche kommen, und eine Pastorin wird Feuerwehrfrau und baut so Brücken zwischen Kirche und Gesellschaft.
Bischof Jeremias schließt seinen Bericht mit einem Appell: „Lasst uns gemeinsam eine Kirche gestalten, die nah bei den Menschen ist, die ihre Fehler eingesteht und die sich für die Liebe und Gerechtigkeit in der Welt einsetzt."
Tag 1, Donnerstag, 22. Februar
Ihr "Journal"-Team sagt für heute Tschüss! Ab 9 Uhr morgen früh können Sie im Livestream den zweiten Tag verfolgen. Unser "Journal"-Fokusthema: Money, money, money - erstmalig berät die Landessynode ab ca. 12.00 Uhr über einen Doppelhaushalt für die Jahre 2024/25. Bereits um 9.30 Uhr blickt Bischof Tilman Jeremias auf besondere Ereignisse und Entwicklungen der zurückliegenden zwölf Monate im Sprengel Mecklenburg-Vorpommern.
Thema Entwidmung von Kirchen verschoben
Mit Blick auf die fortgeschrittene Zeit beschließen die Landessynodalen, das "Kirchengesetz über die Widmung und Entwidmung von Kirchen und weiteren gottesdienstlich genutzten Gebäuden" zu verschieben. Im September sollen die Beratungen darüber wieder auf die Tagesordnung kommen.
Kirchentag soll 2029 nach Hamburg
Website: Aktuelles zum Kirchentag in Hannover
Vielleicht waren Sie dabei, als 2013 hunderttausende Menschen „ihren Hamburger Kirchentag“ gefeiert haben? Oder bei einem der anderen 18 Kirchentage im Norden in den zurückliegenden 75 Jahren?
Machen Sie sich doch gerne jetzt schon eine Notiz zum Mai 2029, denn dann kehrt der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT), wie er offiziell heißt, in die Hansestadt zurück.
Das beschlossen heute die Landessynodalen der Nordkirche. Vorher treffen sich alle Kirchentags-Fans aber bereits 2025, wenn es in unserer Nachbar-Landeskirche Hannovers beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag heißt "mutig – stark – beherzt" (1 Kor 16, 13-14).
Synode diskutiert Schlussfolgerungen aus ForuM-Studie
Wie geht es weiter? Betroffenenvertreter*innen sowie kirchliche und diakonische Beauftragte entwickeln im Beteiligungsforum der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) einen klaren Maßnahmenplan für die evangelische Kirche und Diakonie.
Eine Maßnahme in der Nordkirche wird es sein, die Erkenntnisse der ForuM-Studie für eine Überarbeitung des Präventionsgesetzes von 2018 zu nutzen. Ab 2025 wird das Gesetz die rechtliche Grundlage für Haltung und Handeln in der Prävention und Intervention, bei der Aufarbeitung und Anerkennung in der Nordkirche bilden, erläutert Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Abschlussbericht von Rainer Kluck, Leiter der Stabsstelle Prävention
Bischöfin Kirsten Fehrs würdigt in ihrer Einleitung die Arbeit der Stabsstelle Prävention. Mittlerweile würden sich rund 30 Mitarbeitende in den Kirchenkreisen und der Landeskirche hauptamtlich und hochengagiert dem Thema "Sexualisierte Gewalt" und deren Aufarbeitung widmen: als Ansprechpartner:innen vor Ort, als fachkundige Berater:innen der Kirchengemeinden, als Schutzkonzept-Begleitende.
"Noch entscheidender aber als diese (eher) quantitative Aktenerhebung ist, dass mit dem nun folgenden Bericht der Fokus auf die inhaltliche Arbeit eines professionell aufgestellten Teams gelegt wird. Und zwar weil es vom ganzen Ansatz her damit um die betroffenen Menschen geht, die ein Anrecht darauf haben, dass wir uns auseinandersetzen", so Fehrs in ihren einleitenden Worten als Vorsitzende des Beirats der Stabsstelle Prävention zum Bericht Rainer Klucks.
Rainer Kluck ist Leiter der Stabsstelle Prävention der Nordkirche. Er hat sich intensiv mit der ForuM-Studie auseinandergesetzt. In seinem Abschlussbericht vor der Landessynode (Kluck geht im Juni in den Ruhestand) sagt er:
Die ForuM-Studie zeigt: Unsere Risiken sind oft da auszumachen, wo wir unsere Stärken haben. Genau deshalb sind wir jetzt gefordert, damit umzugehen. Wir sind Spezialist*innen für Beziehungsgestaltung – aber wir brauchen Rollenklarheit und nicht Diffusität. Wir sind nahbar, was Vertrauen voraussetzt und begründet – aber wir dürfen Nähe nicht mit Distanzlosigkeit verwechseln. Rainer Kluck
Man könne im Frieden miteinander sein – aber Harmoniezwang dürfe nicht konstruktiven Streit oder konsequentes Einschreiten gegen Missstände und Fehlverhalten verhindern, so Kluck weiter.
"Wir sind Teil von Gottes guter Schöpfung – aber sollten sprachfähig werden, über Sexualität zu reden, über ihre hellen wie dunklen Seiten. Sexualität darf nicht instrumentalisiert werden, um Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen Schaden zuzufügen."
Stellungnahme Kühnbaum-Schmidt zur ForuM-Studie
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spricht vor der Landessynode zur ForuM-Studie. Die Würde jedes einzelnen Menschen sei in der Gottesebenbildlichkeit begründet. "Es trifft uns als Kirche ins Mark, dass die Würde von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unserer Kirche verletzt worden ist", so die Landesbischöfin.
Als Nordkirche und ebenso als ihre Vorgängerkirchen haben wir vielfach versagt und sind an Menschen schuldig geworden. Und es ist eine bittere Wahrheit, dass wir nicht sagen können: das alles gehört ausschließlich der Vergangenheit an. Ich empfinde darüber tiefe Scham –stellvertretend für unsere ganze Kirche. Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt
Direkt und deutlich rief die Landesbischöfin die Synodalen auf: "Lesen Sie diese Studie. Hören Sie auf das, was Betroffene schreiben und sagen."
Für die Nordkirche würden in allen weiteren Schritten die Beschlüsse des Beteiligungsforums handlungsleitend sein, sagte Kühnbaum-Schmidt.
Sie betont: "Wir brauchen einen grundlegenden Kulturwandel."
Tagungsbeginn
Zu Beginn der Tagung geht Präses Ulrike Hillman auf den Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor zwei Jahren ein und auf den Krieg im Nahen Osten seit Oktober 2023. Sie sagt: "Immer wieder mag man das Gebet wiederholen: Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf".
Und weiter: "Der Krieg, die elende Situation von vielen Geflüchteten und der Menschen, die im Krieg leben müssen, das Ausmaß der Zerstörung führen uns umso mehr vor Augen, wie kostbar das Land ist, in dem wir leben dürfen. Gleichzeitig ist es verwundbar. Demokratie und Menschenrechte sind nicht selbstverständlich."
Dankbar sei sie für all die Menschen, die derzeit für Demokratie und Menschenwürde demonstrieren gehen.
Wie zuvor im Gottesdienst spricht Hillmann vor den Synodalen über die ForuM-Studie: "Die ForuM-Studie, veröffentlicht am 25. Januar 2024, und ihre Konsequenzen treiben mich, wohl uns alle, um. Furchtbar die darin geschilderte sexuelle Gewalt. Nicht minder erschreckend die systemischen Bedingungen und Zustände in der evangelischen Kirche, auch in der Nordkirche, die diese Gewalt möglich gemacht und vertuscht haben. Diese wirken fort und wirken auch heute."
Nach der ersten Diskussion über zugelieferte Daten und Fallzahlen sei es nun umso wichtiger, sich damit zu beschäftigen, was daraus folgt, dass Menschen nicht gehört, Täter geschützt, Taten nicht aufgearbeitet und Verantwortung nicht übernommen wurden, so Hillmann.
Gottesdienst
Zu Beginn des Synodengottesdienstes in der St. Lorenzkirche Travemünde gehen Präses Ulrike Hillmann und Bischöfin Nora Steen auf die kürzlich vorgelegte ForuM-Studie ein, die sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie untersucht.
"Wir sind keine sichere Kirche. In unserer Gemeinschaft wurden und werden Menschen missbraucht. Über viele Jahre und Jahrzehnte. In einer Kirche, die für Freiheit und für die Gottebenbildlichkeit aller steht", sagt Ulrike Hillmann.
Und Bischöfin Nora Steen ergänzt: "Wir bekennen, dass es uns nicht gelungen ist, Betroffene vor Missbrauch zu schützen. Trotz aller Maßnahmen. Trotz aller, die sich bemüht haben. Wir haben Täter geschützt, in dem wir die Institution bewahren wollten." Weiter spricht sie:
Wir waren nicht aufmerksam genug, haben nicht zugehört und haben nicht gehandelt, wenn wir auch nur leise Ahnungen hatten, dass da was sein könnte. Wir sind keine sichere Kirche.
Bischöfin Nora Steen
Die Jahreslosung lautet "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Sie wirke wie eine Zumutung angesichts all dessen, sagt Präses Hillmann und fragt: "Steht es uns noch zu, von Gottes Liebe zu reden?"
Die Antwort sei: "Wir müssen es sogar. Und wir wollen es", so Nora Steen. "Was wären wir sonst, als Gemeinschaft Jesu Christi? Was wären wir ohne die Liebe Gottes, die für uns durch den Tod gegangen ist? Die unmissverständlich hineinspricht in die Brüche, die Kratzstellen, die Abgründe, die es in unserer Gemeinschaft gibt, weil wir Menschen sind und nicht Gott."
Gottes Liebe ermögliche, dass "wir uns unserer Schuld stellen. Wir diskutieren sie nicht weg. Wir entschuldigen sie nicht", sagt Hillmann. Und weiter:
Weil Gottes umfängliche Liebe gilt, können wir aufrecht und mutig die Wahrheit wagen. Weil Gottes umfängliche Liebe gilt, ist in unserer Gemeinschaft Mut für Veränderung. In Christus, der unsere Mitte ist.
Präses Ulrike Hillmann
Die Kollekte des Synoden-Gottesdienstes ist bestimmt für das Projekt „Ankerland e.V.“ aus Hamburg.
Der Verein hilft schwer traumatisierten Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsener und jungen unbegleiteten Flüchtlingen. Ankerland e.V. informiert, berät und unterstützt Betroffene und deren Angehörige. Außerdem schult der Verein Fach- und Hilfskräfte und arbeitet daran, eine breite Öffentlichkeit für das Thema psychische Traumatisierung junger Menschen zu sensibilisieren.
Als einer der wichtigsten Tagungsordnungspunkte gilt die ForuM-Studie, zu der sich Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sowie die Präses der Landessynode, Ulrike Hillmann, äußern wollen. Auch Rainer Kluck, Leiter der Stabsstelle Prävention, wird sich äußern.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung ist die Verabschiedung des ersten Doppelhaushalts der Nordkirche am morgigen Freitag. Ebenso beraten die Synodalen über ein Gesetz, das die Widmung und Entwidmung von Kirchen vereinfachen soll.