Jüdisches Museum Rendsburg bekommt neue Leiterin
27. März 2019
Drei Jahre leitete Carsten Fleischhauer das Jüdisches Museum in Rendsburg, jetzt zieht es ihn zurück auf die Schleswiger Museumsinsel. Eine Nachfolgerin ist schon gefunden - und die hat vieles vor.
Diese Personalie wird das Jüdische Museum in Rendsburg verändern: Claudia Kuhn übernimmt ab Anfang April die Leitung des 1988 gegründeten Hauses. Damit ist die 34-Jährige Nachfolgerin von Carsten Fleischhauer, der nach drei Jahren in Rendsburg nach Schleswig auf die Museumsinsel zurückkehrt, wie die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen am Mittwoch mitteilte.
Moderner und zielgruppenorientierter
Für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Jüdischen Museums konnten drei Förderzusagen namhafter Stiftungen gewonnen werden, hieß es weiter. So beteiligen sich die Hermann Reemtsma Stiftung und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (beide Hamburg) mit jeweils 100.000 Euro an der Entstehung einer neuen historischen Dauerausstellung in den Räumen der ehemaligen Talmud-Tora-Schule.
Museumschefin in Doppelrolle
Weitere 60.000 Euro erhält das Jüdische Museum von der Friede-Springer-Stiftung (Berlin) für die Realisierung des Projekts "Juden in Schleswig-Holstein 1945-1968". Projektleiterin dieser erstmals ab Februar 2020 zu sehenden Ausstellung ist ebenfalls die neue Museumschefin Claudia Kuhn.
Rückkehr an alte Wirkungsstätte
Zu dem Museumsgebäude gehören die frühere Synagoge mit Mikwe und Frauenempore sowie die frühere Talmud-Tora-Schule.
Kuhn hat am Jüdischen Museum ein zweijähriges wissenschaftliches Volontariat absolviert. An der Christian-Albrechts-Universität in Kiel legte sie 2016 ihren Master of Arts in Geschichte und Pädagogik ab. Schwerpunkte waren Neueste Geschichte und Medienpädagogik.
Im selben Jahr wurde sie ausgezeichnet mit dem Wissenschaftspreis der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten für die Abschlussarbeit "Ermittlungen eingestellt. Schleswig-holsteinische Schlussstrichpraxis in NS Verfahren der 1960er Jahre".
Erfahren in der Arbeit mit Jugendlichen
Schon während ihres Studiums absolvierte Kuhn berufliche und ehrenamtliche Tätigkeiten in den Gedenkstätten Majdanek, Buchenwald und Ravensbrück. Dort sammelte sie insbesondere Erfahrungen mit internationalen Gruppen, bestehend aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen.