Kirche und Diakonie werben für ökofaire Beschaffung
01. Oktober 2015
Rendsburg. Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein und das Hilfswerk "Brot für die Welt" haben am Mittwoch bei einem Fachtag in Rendsburg ihre Einrichtungen und Kirchengemeinden über die Chancen einer ökofairen Beschaffung informiert. "Die ökofaire Beschaffung ist ein ganz wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz", sagte Landespastor Heiko Naß und verwies auf das jüngst von der Nordkirchen-Synode beschlossene Klimaschutzgesetz.
Die 80 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Produktion, den Einkauf und die Kosten fairer und ökologischer Produkte.
Die beiden großen Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände in Deutschland hätten jährlich einen Umsatz von rund 60 Milliarden Euro, sagte Pastor Thomas Schaack vom Kieler Landeskirchenamt. "Dieser riesige Betrag macht deutlich, in welchem Umfang die Kirchen die Marktströme beeinflussen könnten." Diakoniechef Naß sieht Kirche und Diakonie deshalb in der Pflicht: "Im eigenen Wirtschaftshandeln kann sich erweisen, wie wir die Grundsätze unserer schöpfungstheologisch motivierten Einstellung zum Ausdruck bringen."
Thomas Schaack: Kirchen können Marktströme beeinflussen
Beim Einkauf von Produkten wie Papier, Drucker, Pkw oder Strom ist oft unklar, welche Folgen die Herstellung und der Transport für die Umwelt haben. Auch die Arbeitsbedingungen der Menschen in den Unternehmen bleiben meistens im Verborgenen.
Die ökofaire Beschaffung nimmt solche Fragen in den Blick. Sie orientiert sich an ökologischen und sozialen Standards und will die Handelsmärkte direkt beeinflussen. Auf diese Weise soll ein Beitrag zu mehr Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit geleistet werden.
Ökofair - mehr Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit
Der Fachtag war auch praktisch klimafreundlich gestaltet. Die Verpflegung war vegetarisch und soweit wie möglich regional-saisonal. Unvermeidbare Emissionen wie bei der Anreise mit dem Pkw wurden über die Klimakollekte ausgeglichen.