St. Martin

Kirchengemeinden laden zu Laternenumzügen und Festen ein

Der Martinstag erinnert an den im November 397 gestorbenen Bischof Martin von Tours, der Kranke geheilt haben soll und als Wohltäter gilt. Um den 11. November jeden Jahres laden Gemeinden, Kindergärten und Schulen zum "Laternegehen" oder der katholischen Tradition folgend zum Sankt-Martinsumzug ein.
Der Martinstag erinnert an den im November 397 gestorbenen Bischof Martin von Tours, der Kranke geheilt haben soll und als Wohltäter gilt. Um den 11. November jeden Jahres laden Gemeinden, Kindergärten und Schulen zum "Laternegehen" oder der katholischen Tradition folgend zum Sankt-Martinsumzug ein.© epd-bild/Tim Wegner

09. November 2023

Mit Laternenumzügen und Festen rund um den 11. November feiern Kirchengemeinden, Kindergärten und Schulen den Martinstag. Martin von Tours (316/317-397) gehört zu den beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche und ist auch für die evangelische Tradition von  Bedeutung.

Der 11. November ist Martins Gedenktag, da der Heilige an diesem Tag im Jahr 397 beigesetzt wurde.

Wer war Martin von Tours? 

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Martin von Tours war römischer Offizier und nach seiner militärischen Dienstzeit Bischof von Tours. Aufgrund seiner zahlreichen guten Taten wurde er heiliggesprochen. Bekannt ist der Heilige Martin vor allem für die Teilung seines Mantels mit einem Bettler.

Mitgefühl und Hilfsbereitschaft

Erzählt wird, dass Martin als Soldat im Winter des Jahres 334 einem frierenden, nur spärlich bekleideten Mann begegnete. Er soll der Legende nach daraufhin seinen Offiziersmantel mit dem Schwert zerteilt und die Hälfte dem Frierenden gegeben haben.

In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum. Jesus trug darin das Mantelstück, das Martin dem Bettler gegeben hatte. Martin ließ sich daraufhin christlich taufen und wurde Geistlicher.

St.Martin steht für Mitgefühl, Solidarität, Mut, Teilen und Hilfsbereitschaft. Daran erinnern auch die Laternenumzüge rund um den 11. November.
St.Martin steht für Mitgefühl, Solidarität, Mut, Teilen und Hilfsbereitschaft. Daran erinnern auch die Laternenumzüge rund um den 11. November.© epd-bild/Tim Wegner

Im Zusammenhang mit seiner Barmherzigkeit mit dem Bettler stehe auch das Brauchtum, das von heutigen Christen am Martinstag gepflegt wird. Dazu zähle neben dem Laternenumzug mit Pferd und Reiter vor allem das Teilen der Martinshörnchen.

Laternen-Demo in Hamburg

Weitere Informationen: www.hinzundkunzt.de

Das Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ ruft am Martinstag (11. November) unter dem Motto „Mehr als ein warmer Mantel für Obdachlose und Arme“ zu einer Demonstration mit Laternenumzug auf.

Auftakt der Kundgebung ist um 16 Uhr vor dem „Hinz&Kunzt“-Haus (Minenstraße 9), Demo und Laternenumzug starten von dort um 16.30 Uhr und führen durch St. Georg sowie über die Mönckebergstraße bis zum Rathaus.

Bei den Laternen-Umzügen werden Lieder wie „Martin ist ein guter Mann, zündet ihm die Lichter an“, „Ich geh' mit meiner Laterne“, „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“ oder „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“ gesungen.

Der Martinstag in der Geschichte

Die Lichterumzüge sind auch das Relikt alter spätherbstlicher Feuer- und Lichtbräuche. Der Martinstag war während vergangener Jahrhunderte besonders auf dem Land von Bedeutung: Die Ernte war eingebracht, der Wein gekeltert und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn.

Woher kommt die Martinsgans?

Am Martinstag wurde zudem das Wirtschaftsjahr abgeschlossen. Das bedeutete aber auch, dass Pacht und Zinsen fällig waren. Diese Abgaben wurden von den Bauern zum Teil in Naturalien bezahlt, auch in Gänsen. Daher rührt der Name Martinsgans. Die Martinsgans erinnert auch an eine Legende aus der Volksfrömmigkeit: Danach hatte sich Martin in einem Gänsestall versteckt, um seiner Wahl als Bischof von Tours (Frankreich) zu entgehen. Die schnatternden Tiere sollen ihn jedoch verraten haben.

Brauchtum: Martensmann fährt mit Pferdekutsche nach Schwerin

Als Zeichen guter Nachbarschaft startet am Freitag (10. November, 15 Uhr) traditionell der Lübecker Martensmann mit einer Pferdekutsche über Schönberg und Rehna nach Schwerin. Er wird in Lübeck vom Stadtpräsidenten Henning Schumann, stellvertretenden Stadtpräsident Peter Petereit und Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) vor dem Rathaus verabschiedet.

Im Rahmen des dreitägigen Martensmarktes wird der Martensmann am 12. November (15 Uhr) in Schwerin erwartet, wo er ein Fass Lübecker Rotspon übergeben wird. Der Brauch soll die gute Nachbarschaft zwischen Lübeck und Mecklenburg festigen.

Die Tradition des Martensmannes stammt laut Hansestadt aus dem 16. Jahrhundert. Lübeck schickte benachbarten Städten zum Martinstag Weingeschenke als Zeichen guter Nachbarschaft. Der Brauch wurde 1817 eingestellt und am 10. November 1991 auf Initiative der Stiftung Mecklenburg wiederbelebt. Seit 2020 ist der Brauch immaterielles Kulturerbe der Unesco.

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