Kirchengemeinden laden zu Laternenumzügen und Festen ein
09. November 2023
Mit Laternenumzügen und Festen rund um den 11. November feiern Kirchengemeinden, Kindergärten und Schulen den Martinstag. Martin von Tours (316/317-397) gehört zu den beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche und ist auch für die evangelische Tradition von Bedeutung.
Der 11. November ist Martins Gedenktag, da der Heilige an diesem Tag im Jahr 397 beigesetzt wurde.
Wer war Martin von Tours?
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Martin von Tours war römischer Offizier und nach seiner militärischen Dienstzeit Bischof von Tours. Aufgrund seiner zahlreichen guten Taten wurde er heiliggesprochen. Bekannt ist der Heilige Martin vor allem für die Teilung seines Mantels mit einem Bettler.
Mitgefühl und Hilfsbereitschaft
Erzählt wird, dass Martin als Soldat im Winter des Jahres 334 einem frierenden, nur spärlich bekleideten Mann begegnete. Er soll der Legende nach daraufhin seinen Offiziersmantel mit dem Schwert zerteilt und die Hälfte dem Frierenden gegeben haben.
In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum. Jesus trug darin das Mantelstück, das Martin dem Bettler gegeben hatte. Martin ließ sich daraufhin christlich taufen und wurde Geistlicher.
Im Zusammenhang mit seiner Barmherzigkeit mit dem Bettler stehe auch das Brauchtum, das von heutigen Christen am Martinstag gepflegt wird. Dazu zähle neben dem Laternenumzug mit Pferd und Reiter vor allem das Teilen der Martinshörnchen.
Bei den Laternen-Umzügen werden Lieder wie „Martin ist ein guter Mann, zündet ihm die Lichter an“, „Ich geh' mit meiner Laterne“, „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“ oder „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“ gesungen.
Der Martinstag in der Geschichte
Die Lichterumzüge sind auch das Relikt alter spätherbstlicher Feuer- und Lichtbräuche. Der Martinstag war während vergangener Jahrhunderte besonders auf dem Land von Bedeutung: Die Ernte war eingebracht, der Wein gekeltert und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn.
Woher kommt die Martinsgans?
Am Martinstag wurde zudem das Wirtschaftsjahr abgeschlossen. Das bedeutete aber auch, dass Pacht und Zinsen fällig waren. Diese Abgaben wurden von den Bauern zum Teil in Naturalien bezahlt, auch in Gänsen. Daher rührt der Name Martinsgans. Die Martinsgans erinnert auch an eine Legende aus der Volksfrömmigkeit: Danach hatte sich Martin in einem Gänsestall versteckt, um seiner Wahl als Bischof von Tours (Frankreich) zu entgehen. Die schnatternden Tiere sollen ihn jedoch verraten haben.