Martinstag

Botschafter christlicher Nächstenliebe: Am 11. November ist Martinstag

Der Soldat Martin teilt seinen Mantel mit dem Schwert - Abbildung der Geschichte auf Laternen beim Martinsumzug.
Der Soldat Martin teilt seinen Mantel mit dem Schwert - Abbildung der Geschichte auf Laternen beim Martinsumzug.© AdobeStock, mpix-foto

08. November 2024 von Christian Meyer

Alljährlich wird am 11. November der Martinstag gefeiert. Martin von Tours (316/317 bis 397) gehört zu den beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche und ist auch für die evangelische Tradition von großer Bedeutung. Er wird mit Laternenumzügen, Andachten und Gemeindefesten gewürdigt.

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"Martin ist ein guter Mann", heißt es in einem bekannten Kinderlied. Die Überlieferung gibt dem recht, denn Martin von Tours soll an einem kalten Winterabend vor fast 1700 Jahren mit einem frierenden Bettler seinen Mantel geteilt haben.

Mit leuchtenden Laternen, wärmendem Punsch, gemeinsamen Andachten in der Kirche gedenken wir deswegen auch heute in unserer beginnenden Winterzeit diesem Menschen.

Kinder mit ihren gebastelten Laternen stehen am Martinstag am Lagerfeuer zusammen.© nadisja istockphoto

Wer war der Heilige St. Martin?

Martin von Tours war römischer Offizier und nach seiner militärischen Dienstzeit Bischof von Tours. Aufgrund seiner zahlreichen guten Taten wurde er heiliggesprochen. Berühmt ist der Heilige Martin vor allem für die Teilung seines Mantels mit einem Bettler.

Es wird erzählt, dass Martin, als er in Amiens als Soldat stationiert war, im Winter des Jahres 334 vor den Toren der Stadt einem frierenden, nur spärlich bekleideten Mann begegnete. Martin zerteilte seinen Offiziersmantel mit dem Schwert, gab die Hälfte dem Frierenden und erwies ihm so sein Mitgefühl.

Martinsreiter beim Umzug zum Martinstag
Hoch zu Ross reitet St. Martin dem Laternenumzug voran. In vielen Gemeinden in Mecklenburg und Pommern wird so an den römischen Soldaten aus dem Jahr 300 nach Christus gedacht.© epd

Im Traum erschien ihm Jesus mit der Mantelhälfte

In der darauffolgenden Nacht träumte Martin von einer Begegnung mit Jesus, der wie der Bettler den halben Mantel trug. Das Traumerlebnis symbolisiert ein biblisches Wort Jesu aus dem Matthäus-Evangelium:

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (Mt 25,40).

Vor allem aufgrund der Geschichte von der Teilung des Mantels gilt Sankt Martin bis heute als Botschafter christlicher Nächstenliebe. Der 11. November ist Martins Gedenktag, da der Heilige an diesem Tag im Jahr 397 beigesetzt wurde.

Viele Bräuche noch heute um St. Martin

Im Zusammenhang mit Martins Barmherzigkeit mit dem Bettler am Stadttor steht auch das vielseitige Brauchtum, das von heutigen Christen am Martinstag gepflegt wird. Dazu zählen neben dem Laternenumzug und dem Martinsfeuer vor allem das Teilen der Martinshörnchen und das Martinsspiel, in dem die Geschichte vom Heiligen Martin nachempfunden wird.

Kinder sitzen mit Laternen am Martinstag um ein Lagerfeuer im Dunkeln.
In Mecklenburg-Vorpommern laden Kirchengemeinden zu traditionellen Martinsfesten mit Laternenumzügen, Martinsfeuern und dem symbolischen Teilen ein.© epd-Bild/Rolf Zöllner

Der Martinstag in der Geschichte

Die Lichterumzüge sind auch das Relikt alter spätherbstlicher Feuer- und Lichtbräuche. Der Martinstag war während vergangener Jahrhunderte besonders auf dem Land von Bedeutung: Die Ernte war eingebracht, der Wein gekeltert und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn.

Martinsumzug in Hamburg

Nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt wird der Martinstag gefeiert: Der Hamburger Michel lädt am 11. November zum Martinsumzug ein. Er führt durch die Hamburger Neustadt. Los geht es um 17 Uhr mit einer Andacht am Nordportal.

Angeführt vom heiligen Martin auf dem Pferd werde dann mit Laternen und Musik vom Posaunenchor St. Michaelis sowie dem Spielmannszug Schwarz-Gelb durch die Straßen des Stadtteils gezogen. Auf der Michelwiese werde die Geschichte von St. Martin erzählt. Zum Abschluss gebe es am Kleinen Michel einen Segen und einen heißen Punsch.

Woher kommt die Martinsgans?

Am Martinstag wurde zudem das Wirtschaftsjahr abgeschlossen. Das bedeutete aber auch, dass Pacht und Zinsen fällig waren. Diese Abgaben wurden von den Bauern zum Teil in Naturalien bezahlt, auch in Gänsen. Daher rührt der Name Martinsgans.

Die Martinsgans erinnert aber auch an eine Legende aus der Volksfrömmigkeit: Danach hatte sich Martin in einem Gänsestall versteckt, um seiner Wahl als Bischof von Tours (Frankreich) zu entgehen. Die schnatternden Tiere sollen ihn jedoch verraten haben.

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