Landesbischöfin ruft zu Spenden für Flüchtlinge auf
05. März 2020
Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, ruft angesichts der Not der Flüchtlinge an der griechisch-türkischen Grenze zu Spenden für die dort angelaufenen Hilfseinsätze auf sowie für Menschen, die in Syrien und den Nachbarländern auf der Flucht sind.
Die Diakonie Katastrophenhilfe ist seit Beginn des Syrienkrieges in der Region im Einsatz. Aktuell versorgt sie über ihre türkische Partnerorganisation auch mehrere tausend Flüchtlinge an der griechisch-türkischen Grenze mit Hygiene-Kits, Baby-Decken, Windeln und Regenschutzmänteln.
"Mit Spenden für den Einsatz der Diakonie Katastrophenhilfe und ihrer Partner vor Ort können wir direkt und schnell die Menschen in Not unterstützen. Wir erleben dort eine bereits Jahre andauernde Krise der Solidarität. Solidarität aber benötigen die Menschen dringend, die zum Spielball politischer Mächte geworden sind und von allen Seiten instrumentalisiert werden. Sie haben ein Recht, einen Antrag auf Asyl zu stellen, der individuell geprüft wird“, so die Landesbischöfin. Solidarität brauche auch Griechenland bei der Aufnahme, Versorgung und Verteilung der Angekommenen.
Diakonie Katastrophenhilfe
Spendenkonto "Flüchtlingshilfe Syrien/Türkei/Griechenland"
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Zugleich mahnt die Landesbischöfin an, sich auf europäische Werte zu besinnen: "Vor gut einem Jahr haben sich Millionen von Europäerinnen und Europäern mit ihrer Beteiligung an der Europawahl zugleich zu europäischen Grundwerten wie Menschenrechten, Mitmenschlichkeit, Freiheit und Demokratie bekannt. Ein Jahr danach frage ich mich, ob Europa noch für diese Werte einsteht.“
Für die Werte Europas einstehen und Flüchtlingen helfen
Kühnbaum-Schmidt kritisiert den Umgang der Europäischen Union mit der Krise: "Wir sind Zeugen unhaltbarer Zustände. Wasserwerfer und Tränengas werden an der Grenze Europas gegen Kinder, Frauen und Männer eingesetzt. Europa verweigert ihnen die Zuflucht vor Krieg, Gewalt und Zerstörung. Ihre Gründe, Schutz zu suchen, werden nicht einmal mehr geprüft."
Die Ankündigung Hamburgs und Schleswig-Holsteins, zusätzliche Flüchtlinge aufzunehmen, begrüßt Kühnbaum-Schmidt: "Ich bin der Landesregierung von Schleswig-Holstein und dem Hamburger Senat dankbar für ihre Bereitschaft, diesen Menschen Zuflucht und Schutz zu gewähren.“
Im Bereich der Nordkirche haben sich bisher 18 Kommunen, Landkreise und Städte ausdrücklich bereit erklärt, zusätzliche Zufluchtsuchende aufzunehmen. Solches Handeln sei beispielhaft und erinnere Europa an seine eigenen Werte. "Diese Werte gelten gerade für Menschen in höchster Not“, betont die Landesbischöfin. "Als Kirche und Diakonie stärken wir gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Kräften Nächstenliebe und Menschenwürde."