Mahnmal zur Erinnerung an Kinder vom Bullenhuser Damm eingeweiht
30. Januar 2024
Ein Mahnmal in Erinnerung an die Kinder vom Bullenhuser Damm haben Schülerinnen und Schüler der Brecht-Schule am Freitag (26. Januar) gemeinsam mit Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) sowie Vertreterinnen christlicher, islamischer und jüdischer Religionsgemeinschaften eingeweiht.
Die Schülerinnen und Schüler der Vielfaltsgruppe hätten den Wunsch gehabt, an ihrer Schule einen Gedenkort zu schaffen, um an die 20 jüdischen, von der SS ermordeten Kinder zu erinnern.
Die Projektidee wurde mit dem Margot-Friedländer-Preis ausgezeichnet und durch den Bildhauer Ulf Petersen aus Eyendorf in der Nordheide (Niedersachsen) umgesetzt.
Sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus
Das vor dem Altbau der Schule stehende Mahnmal aus Stahl sei ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus, informierte die Gleichstellungsbehörde. Es zeigt Kinderfiguren in lebensgroßen Silhouetten - vier davon spielend, ein drittes Kind dagegen mit gesenktem Kopf und im Gegensatz zu den anderen Figuren negativ ausgeschnitten als Symbol für die fehlenden und von den Nationalsozialisten ermordeten Kinder.
Schülerinnen und Schüler der Arbeitsgemeinschaft Vielfalt hätten gemeinsam mit Petersen in ihrer Freizeit in dessen Atelier in Eyendorf Ideen für die Gestaltung diskutiert, auf Pappe übertragen und ausgeschnitten, hieß es. Über einen QR-Code ließen sich Informationen zu den Kindern vom Bullenhuser Damm abrufen.
Die jüdischen Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren wurden von November 1944 bis April 1945 im Konzentrationslager (KZ) Neuengamme für medizinische Experimente missbraucht. Zur Vertuschung der Versuche wurden sie kurz vor Kriegsende in das ehemalige Schulgebäude am Bullenhuser Damm gebracht, das als KZ-Außenlager genutzt wurde. Gemeinsam mit 28 Erwachsenen wurden sie in der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 in den Kellerräumen von der SS ermordet.