Muslim-Liga feiert Jubiläum – mit Bekenntnis zu Deutschland
08. Februar 2015
Hamburg. Die Muslime in Deutschland bekennen sich zur Bundesrepublik. Das sagte der Vorsitzende der Hamburger Schura zur Feier des 60.Jubiläums der Deutschen Muslim Liga. Doch es gab auch kritische Worte.
Von einer völlig anderen Infrastruktur für Muslime in Deutschland im Vergleich zu den 1950er Jahren sprach Mustafa Yoldas, Vorsitzender des Rats der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura), anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Deutschen Muslim Liga e.V. (DML). Damals hätte es keine muslimischen Ärzte oder Halal-Restaurants gegeben. "2.500 Moscheen bundesweit heute - ich denke, das zeigt deutlich das Bekenntnis der Muslime zu dieser Republik", sagte Yoldas. Anlässlich des Jubiläums der DML kamen etwa 100 geladene Gäste in die "Blaue Moschee" an der Hamburger Außenalster.
Im Vergleich zur Zeit der Gründung der DML seien die Möglichkeiten, sich über Muslime zu informieren, heute ganz andere, sagte M. Belal El-Mogaddedi, Vorsitzender der DML. Dennoch würden diese nicht immer ausreichend genutzt: "Die Muslime leiden derzeit darunter, dass die durch Medien und Politik transportierten Informationen nicht den Islam widerspiegeln, wie er von uns gelebt wird", sagte El-Mogaddedi. Er wünsche sich auch etwas mehr Bereitschaft von Nicht-Muslimen zuzuhören.
Älteste islamische Vereinigung Deutschlands
Die Deutsche Muslim Liga ist die nach eigenen Angaben älteste bestehende islamische Vereinigung Deutschlands. Die Interessenvertretung wurde ursprünglich von konvertierten muslimischen Deutschen in Hamburg gegründet und zählt heute bundesweit gut 500 Mitglieder.