Nach der Wahl: Neue Kirchengemeinderäte beginnen ihre Ämter
17. Januar 2023
In allen rund 920 Gemeinden der Nordkirche werden in diesen Wochen die neuen Kirchengemeinderäte in ihre Ämter eingeführt. Sie waren am 1. Advent gewählt worden. Insgesamt waren 1,65 Millionen Kirchenmitglieder wahlberechtigt.
Aus dem Archiv: Landesbischöfin dankt allen Gewählten und Wahlhelfer:innen
Mehr als 145 000 Menschen hatten sich an der alle sechs Jahre vorgesehenen Wahl beteiligt, das sind knapp 8,9 Prozent der Wahlberechtigten. Die höchste Wahlbeteiligung gab es mit rund 14 Prozent im Kirchenkreis Mecklenburg.
Verantwortung für die Gemeinde
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Mindestens fünf Personen waren in jeder Gemeinde für die Wahlen nötig. Die Mitglieder des Kirchengemeinderates arbeiten ehrenamtlich. Gemeinsam mit den Pastor:innen übernehmen sie Verantwortung, unter anderem für Gottesdienst, soziales Engagement, Kinder und Jugendarbeit, Personalentscheidungen und Finanzfragen. Weitere Engagierte können zusätzlich in das Gremium berufen werden.
Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg: Einführung war am 15. Januar
Im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg übernehmen künftig 310 Frauen und Männer ehrenamtlich Verantwortung in ihren Gemeinden. Sie waren im ganzen Kirchenkreis am 15. Januar feierlich eingeführt worden.
Drei von ihnen waren Lisa Grimm, Svea Olsson und Marvin Sadlowski. Die 23 und 24 Jahre alten Lübecker:innen aus Kücknitz hatten zum ersten Mal bei der Kirchenwahl kandidiert - und das aus dem Stand gleich mit Erfolg. Alle drei kennen sich gut, engagieren sich seit Jahren in ihrer Kirchengemeinde vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit.
„Ich hatte auch in der Vergangenheit schon immer wieder einmal Kontakt zum bisherigen Kirchengemeinderat und weiß auch in etwa, was auf mich zukommt“, sagt Marvin Sadlowski. Und doch: „Ich bin ziemlich gespannt, wie es wird, selbst Verantwortung zu übernehmen.“
Ein gutes Team ist wichtig
Seiner Lebenspartnerin und künftigen KGR-Kollegin Svea Olsson geht es ähnlich: "Ich bin ein wenig aufgeregt, was mich nun wirklich alles erwartet und was meine neuen Aufgaben sein werden.“ Vor allem die Frage, wie die Arbeit miteinander ablaufen wird und ob alle sich zu einem guten Team zusammenfinden, beschäftigen die junge Frau.
"In unserer Kennenlernrunde habe ich zur Vorstellung eine Kuchenform ausgesucht und gesagt: ,Wenn jeder seine Zutat zu meiner hinzugefügt, entsteht ein leckerer Kuchen - und so hoffe ich, wird unsere Arbeit im KGR.’’'
"Kirche hat soviel zu bieten"
Lisa Grimm ist voll Tatendrang. „In unserem Kirchengemeinderat sind tolle Leute und ich bin überzeugt, dass wir gute und zukunftsweisende Entscheidungen treffen werden.“ Ob Bau, Finanzen oder Personal - die 23-Jährige ist gespannt - „auf alles, was da kommt“. Sie freut sich, sich in neue Themenfelder einzuarbeiten.
Besonders wichtig sind ihr Jugendliche und junge Erwachsene: „Kirche hat so viel zu bieten. Unser Ziel muss es sein, das Angebot in unserer Gemeinde ansprechender für junge Menschen darzustellen, zu modernisieren.“ Gezielt müsse dabei auch auf moderne Kommunikationswege gesetzt werden. „Wir sollten auch viel intensiver Plattformen wie Instagram nutzen“, ist auch Marvin Sadlowski überzeugt.
Nachholbedarf in der Kommunikation
Bei der Webseite und in der Kommunikation in Schaukästen gebe es Nachholbedarf. Welche Sprache junge Menschen sprechen, das weiß das Trio sehr genau: Alle drei haben vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Jugendlichen - als Teamer in der Konfirmanden-Arbeit, als Betreuer:in bei Jugendfreizeiten, als Mitglied im Jugendausschuss oder Leiter in der Jugendwerkstatt.