Pilgern

Fortbildung abgeschlossen: Pilgernde geistlich begleiten

Belén Diaz-Amodia (li.) und Regina Musa (re.) mit Pastorin Kathrin Jedeck auf dem Kirchhof von St. Jakobi. Allein hier kreuzen drei Pilgerwege.
Belén Diaz-Amodia (li.) und Regina Musa (re.) mit Pastorin Kathrin Jedeck auf dem Kirchhof von St. Jakobi. Allein hier kreuzen drei Pilgerwege.© Steffi Niemann

06. März 2023

Fünf Frauen haben jetzt die Fortbildung „Pilgernde geistlich begleiten“ abgeschlossen, die das St.-Jakobi-Pastorenpaar Kathrin und Lutz Jedeck entwickelte. Sie wollen nun die Pilgertradition pflegen und weitergeben.

Alle Informationen zum Pilgern und Pilgerwegen im Norden im Pilgerportal der Nordkirche

Als „Beten mit den Füßen“ bezeichnet Regina Musa das Pilgern und lächelt zufrieden. Seit dem Mittelalter ist die St.-Jakobi-Kirche Anlaufstelle für Pilgernde; 2013 wurde eine Herberge eingerichtet.

Kathrin Jedeck ist seit 2009 offizielle Pilgerpastorin: „Allein an St. Jakobi queren drei Routen: die Via Baltica, Via Scandinavica und die Via Jutlandica. Pilgern macht etwas mit den Menschen. Wer auf dem Weg ist, erlebt oft auch einen inneren Aufbruch, einen Zugang zur eigenen Seele“.

Sie führen die Pilger-Tradition weiter

 

Diese Pilger-Tradition wollen die Pilgerinnen auch in Zukunft weiterpflegen und an Interessierte weitergeben. Inhalte der drei Ausbildungs-Wochenenden und sechs Abende waren die Pilger- und Schöpfungstheologie, Seelsorge und Naturspiritualität, das Führen von Gruppen, Selbstreflexion, Stimme und Haltung, die Vorbereitung einer Pilgerwanderung und das Berücksichtigen der Wegbedingungen.

 

Teilnehmerinnen der Fortbildung "Pilgernde geistlich begleiten" in St. Jacobi Lübeck
Sie haben erfolgreich die Fortbildung „Pilgernde geistlich begleiten“ unter Federführung von Pilgerpastorin Kathrin Jedeck (4. v. li.) abgeschlossen, v. li.: Regina Musa, Monika Steimann, Belén Diaz-Amodia, Kathrin Jedeck, Bärbel Augsten und Silke Stichtenoth. (Nicht im Bild ist Maren Evers-Knoop)© privat

 

„Das alles war super spannend“, sprudelt es aus Belén Diaz-Amodia heraus. „Wir haben so viel gelernt und jede hat unterschiedliche Gaben, sodass jeder Pilgerweg anders sein wird“. Die eine arbeite mit Qigong, die andere könne richtig gut singen und noch eine andere schöne Texte formulieren.

Erste eigene Touren beim „Kleinen Jakob“

Pilgertreffpunkt in St. Jakobi:

  • An jedem ersten Sonnabend im Monat
  • 14.30 bis 16.30 Uhr im Café Camino

Erste eigene, lokale Pilgertouren sind in Arbeit – zum Beispiel für den „Kleinen Jakob“ rund um die Altstadtinsel, der ab Mai wieder angeboten wird. „Bis September haben Interessierte jeden ersten Sonnabend im Monat die Möglichkeit, das Pilgern auszuprobieren“, informiert Kathrin Jedeck. „Und wer mag, nimmt am Gottesdienst um 17 Uhr teil“.

Erstkontakt zu Kirche, Glaube, Spiritualität

„Durch das Pilgern bin ich das erste Mal mit kirchlichen Themen, mit Glaube und Spiritualität in Berührung gekommen“, sagt Regina Musa. „Die Weiterbildung war eine richtige Selbstfindung für mich“. Dankbar blicke sie auf die Zeit zurück und sei neugierig auf das, was vor ihr liegt.

Pastor Lutz Jedeck ergänzt: „Die Pilgerbewegung ist eine der wenigen Bewegungen, bei der Menschen auf die Kirche zukommen. Daran sieht man, wie groß der Hunger nach Verbindung – mit sich selbst, dem Leben und anderen Menschen – ist. Und danach, einen Sinn hinter den weltlichen Dingen, und auch den Erfahrungen von Verlust, Angst und Schmerz, zu erkennen“.

Frau auf Pilgerweg
Frau auf Pilgerweg© iStock

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