Neue St. Petri-Hauptpastorin Martina Severin-Kaiser im Amt
01. Dezember 2015
Hamburg. Martina Severin-Kaiser, ehemalige Ökumene-Beauftragte der Nordkirche, soll am Sonntag (6. Dezember, 15 Uhr) in ihr neues Amt als Hauptpastorin von St. Petri eingeführt werden. Im April war die 56-jährige Theologin zur Nachfolgerin von Hauptpastor Christoph Störmer gewählt worden, der das Amt in der Hamburger City-Kirche über 13 Jahre lang ausgeübt hatte. Offizieller Amtsantritt ist der 1. Dezember.
St. Petri ist Hamburgs "Rathauskirche" und liegt direkt an der Mönckebergstraße. Täglich kommen über 1.000 Besucher, die in der Kirche ein paar Minuten Ruhe finden wollen. Severin-Kaiser will das anfangs auch so machen, um "ein Gespür dafür zu bekommen, wer alles hierher kommt". Es sei etwas Besonderes, Pastorin in einer Kirche zu sein, die direkt im Zentrum steht, sagte sie . Da müsse man auch in besonderer Weise auf die Menschen zugehen.
"Kulturelle Hürden abbauen" - neue Vielsprachigkeit in St. Petri
So soll es künftig in St. Petri Angebote auch auf Arabisch und Farsi geben - auch in Broschüren und Flyern. Bislang gebe es Info-Zettel nur auf Deutsch. Auch die Liturgie und die Liedtexte im Gottesdienst gibt es nur in deutscher Sprache. Das will Severin-Kaiser ändern, um "kulturelle Hürden abzubauen". Langfristig soll es Lieder und Kirchenführer auch auf Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und sogar Chinesisch geben.
Das Bewusstsein für interkulturellen, internationalen und interreligiösen Austausch hat Severin-Kaiser nicht erst als Ökumenebeauftragte entwickelt. Sie war vorher acht Jahre lang Pastorin einer deutschsprachigen Gemeinde in Belgien und studierte zwei Jahre in Jerusalem.
Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen fördern
Diese kulturelle Offenheit will die Theologin auch an St. Petri pflegen. "Wir müssen den Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen fördern", sagte sie. "Ich möchte verstehen, wie der andere die Welt sieht - das ist Dialog." An dem Gottesdienst zu ihrer Einführung wollen sich auch Staatsrat Christoph Krupp aus der Senatskanzlei, Handan Aksünger, Professorin für alevitische Theologie an der Universität Hamburg, und Fernando Enns vom Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf beteiligen.