Ökologische Nische Friedhof: Für mehr Bienen und Artenvielfalt
04. April 2019
Tipps für eine ökologische Gestaltung von Friedhöfen gab es beim Seminar der Umweltbeauftragten des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde. Wie Bienen sich wohlfühlen und welche Pflanzen eher ungeeignet sind erfuhren die rund 50 Teilnehmer in Büdelsdorf.
Am Rande der Blumenwiese auf dem Büdelsdorfer Friedhof stehen drei Kästen eines örtlichen Imkers. Das gefällt Reinhard Benhöfer. Er ist Umweltreferent bei der Landeskirche Hannovers und er will auf den Friedhöfen unter anderem mehr Platz für Bienen schaffen.
Freiflächen auf Friedhöfen bieten Platz für Vielfalt
Der Platz ist da, denn der Trend zu Urnengemeinschaftsgräbern und anderen Grabformen, die leicht zu pflegen sind, sorgt für viele Freiflächen.
Benhöfer ist auf Einladung der Umweltbeauftragten des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde, Julia-Maria Hermann, gemeinsam mit seiner Kollegin Gabi Gust nach Büdelsdorf gekommen. Etwa 50 Küster, Friedhofsgärtner, Mitglieder aus Friedhofsausschüssen und andere Interessierte aus der Region sowie fast allen Kirchenkreisen der Nordkirche sind gekommen.
Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars zu Überhangflächen auf den Friedhöfen schaut er sich den Friedhof in Büdelsdorf genau an.
Der heimischen Flora und Fauna helfen
Benhöfer schaut sich dabei besonders die Flächen am Rand an, denn hier könnten die Friedhofsgärtner selbst aktiv werden. Sie können schön gestalten und gleichzeitig etwas für die Artenvielfalt tun. Denn unserer heimischen Flora und Fauna muss geholfen werden, darauf weisen Forscher eindringlich hin und darüber sind sich immer mehr Menschen einig.
Ein Sandweg als Bienenhotel
Was ist auf dem Friedhof gut gelöst? Wo ist noch Luft nach oben? Kirschlorbeer beispielsweise gefällt dem Umweltreferenten nicht. Für die heimische Tierwelt, gerade für die Insekten, sei das kein Gewinn. Ein Sandweg schon. "Das ist unser Bienenhotel", sagt er. Ein Sandweg oder auch ein Erdhügel bringe für die Bienen viel mehr als ein gebautes Insektenhotel.
"Wann immer möglich, sollten Gärtner heimische Kräuter, Gräser und Gehölze bevorzugen", fasst Julia-Maria Hermann einige Erkenntnisse des Seminars zusammen. "Sie beherbergen gegenüber nichtheimischen Ziergehölzen ein Dutzendfaches, stattliche Altbäume sogar ein Hundertfaches mehr an Insektenarten."
