Freiluft-Veranstaltung

Offenes Singen in Mölln: 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch

Hoch über der mittelalterlichen Stadt Mölln thront die historische St. Nicolai-Kirche auf dem Eichberg.
Hoch über der mittelalterlichen Stadt Mölln thront die historische St. Nicolai-Kirche auf dem Eichberg.© chris-stein/iStock

19. August 2024

Mit einem offenen Singen feiern Kirchenmusiker, eine Band und Bläser 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch. Die Veranstaltung findet am Sonntag, den 1. September 2024 ab 15 Uhr im Kurpark Mölln unter freiem Himmel statt.

Kurzweilig, humorvoll und experimentell wollen fünf Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg durch eine Auswahl aus 500 Jahren Gesangbuch führen und zum Mitsingen anregen. Begleitet werden die Kantor:innen Min Uhlig, Johanna Taube, Susanne Bornholdt, Markus Götze und Michael Buffo dabei abwechselnd von einer Band und von Posaunenchören.

Moderiertes Mitsingen

„Gute Stimmung ist garantiert und Liedzettel sind vorhanden“, sagt Michael Buffo, Kreiskantor in Lauenburg und einer der Organisatoren. Und er erklärt, warum das Ganze als moderiertes Mitsingen geplant ist: „Kennenlernen ist der erste Schritt. Und dann werden Melodien und Texte durch Wiederholung und Einübung zu Ohrwürmern und echten Lebensbegleitern.“ 

Der Eintritt zum offenen Singen ist frei. Wer sich längeres Stehen nicht zutraut, sollte sich eine Sitzgelegenheit mitbringen.

Luthers Gesang für die Leute

Die Geschichte des Evangelischen Gesangbuchs beginnt mit Martin Luther. 1523 schrieb er an den Sekretär des sächsischen Kurfürsten, er wolle nach dem Beispiel der Propheten „deutsche Psalmen für das Volk schaffen, das heißt, geistliche Lieder, damit das Wort Gottes auch durch den Gesang unter den Leuten bleibt.“ Kurze Zeit später erschien in Nürnberg das „Achtliederbuch“ - das erste Gesangbuch der Reformation.

Das Erfurter Faerbefass-Enchiridion, gedruckt 1524, in der Marktkirchenbibliothek in Goslar. Es gilt als das erste Gemeindegesangbuch der Welt.
Das Erfurter Faerbefass-Enchiridion, gedruckt 1524, in der Marktkirchenbibliothek in Goslar. Es gilt als das erste Gemeindegesangbuch der Welt.© epd-bild/Martin Schenk

Zahlreiche Versionen des Gesangbuchs

Seitdem wurden zahlreiche Evangelische Gesangbücher gedruckt. Im Laufe von 500 Jahren sammelte sich so ein Schatz von Liedern an, der im heutigen Evangelischen Gesangbuch zusammenkommt. Dazu kommen zahlreiche Begleithefte und zusätzliche Gesangbücher, die immer neue Liedimpulse in das gottesdienstliche Singen geben.

Hintergrund: Das neue evangelische Gesangbuch

Der Rat der EKD hat in Zusammenarbeit mit allen evangelischen Landeskirchen entschieden, dass das Evangelische Gesangbuch aus den 90er Jahren gemeinsam überarbeitet werden soll. 

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© Hübner, Nordkirche

Bis zum Ende des Jahrzehnts soll es laut EKD ein neues Evangelisches Gesangbuch für den deutschsprachigen Raum sowie eine Datenbank mit bis zu 2.000 Kirchenliedern geben. Es enthalte etwa Stücke aus der geistlichen Popularmusik, beliebte „Segenslieder“ und ökumenisches Liedgut.

Das Gesangbuch mit maximal 500 Liedern reagiere auf liturgische, musikalische und gesellschaftliche Veränderungen sowie neue Gottesdienstformen, erklärte der pfälzische Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald zu Jahresbeginn. Er gehört der vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) berufenen Gesangbuchkommission an. 

„Top fünf“ des neuen Gesangbuches

Die „Top fünf“ des neuen Gesangbuches wurden von fast 10.000 Teilnehmenden der EKD-Aktion #schickunsdeinlied gewählt: Geh aus, mein Herz; Großer Gott, wir loben dich; Möge die Straße; Von guten Mächten; Wer nur den lieben Gott lässt walten.

Die Sammlung von Kirchenliedern sei ein besonderer Schatz, der für die kirchliche Identität wichtig sei, so Steuerwald. Das Singen in der Gemeinde sei eine besondere Form der Verkündigung der christlichen Botschaft im Sinne des „Priestertums aller Gläubigen“.

Das Singen von Kirchenliedern zum Lobe Gottes spreche bei den Menschen Herzen und Sinne an. Die ab 1524 im Zuge der Reformation in ganz Deutschland entstehenden Gesangbücher hätten immer den Geist ihrer Zeit geatmet.

 

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