Schweriner Dom erhält Fenster von Künstler Günther Uecker
08. September 2022
Der Künstler Günther Uecker hat dem Schweriner Dom ein besonderes Geschenk gemacht: Entwürfe für die Gestaltung von vier Fenstern. Bis jetzt war die Finanzierung unklar. Jetzt können die ersten beiden hergestellt werden.
Die Neugestaltung von vier Fenstern im Schweriner Dom nach Entwürfen des Künstlers Günther Uecker (92) kann jetzt starten. Der Förderkreis Schweriner Dom präsentierte am Mittwoch die Entwürfe des international bekannten Künstlers. „Der Schweriner Dom ist geprägt von seiner Höhe und Weite, doch den Fenstern fehlt schon lange die typische Farbigkeit. Dieses Licht, was auf den Pfeilern spielt, wollen wir dem Dom zurückgeben“, sagte Domprediger Volker Mischok.

Fenster sollen wieder Farbe bekommen
Schon im August 2009, als der Künstler im Schweriner Dom an seiner Ausstellung Dialog arbeitete, entstand die Idee der Neugestaltung der heute farblosen Fenster. Im Juni 2017 entwickelte der Künstler vor Ort seine vier Entwürfe für das Süd-, das Nord- und die beiden Westfenster.
Durch die Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und des Kulturministeriums können die ersten beiden Fenster hergestellt werden. „Hinzu kommt noch ein Eigenanteil von Kirchengemeinde und Förderverein in Höhe von 60.000 bis 70.000 Euro“, so der Kirchenälteste Jörg-Peter Vick. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die beiden Fenster auf „mehrere hunderttausend Euro“, heißt es vom Förderkreis.

"Lichtbogen" knüpfen an gotische Tradition an
Die blauen Uecker-Fenster, die der Künstler selbst als „Lichtbogen“ bezeichnet, sollen an die gotische Tradition der Kirche anknüpfen. Sie „zaubern besondere Farben in das Gotteshaus“, findet Mischok. Nachdem das Denkmalschutzamt zugestimmt hat und die Finanzierung für die ersten Fenster steht, würden jetzt zwei der vier Fenster von einer Fenster-Baufirma fertiggestellt. Erste Scheiben des Mosaiks seien bereits fertig.

Der 92-jährige Uecker wird sich auch weiterhin am Projekt beteiligen. „Es war erstaunlich, dass er noch selbst auf dem Baugerüst stand, als er die zwei Scheiben schonmal einsetzte“, so Domprediger Mischok. Thomas Balzer vom Förderkreis ergänzt: „Wir wollen, dass er noch vor den fertigen Fenstern stehen kann.“ Deshalb werben die Kirchengemeinde und der Verein jetzt um weitere Sponsoren, damit die beiden anderen Fensterentwürfe möglichst schnell umgesetzt werden können.