Konfirmandenunterricht

So viel war los auf dem Konfi-Camp in Sassen

Mehr als 160 Konfirmandinnen und Konfirmanden und rund 70 Teamer trafen im Schullandheim Sassen bei Greifswald zum „Konficamp“ 2018.
Mehr als 160 Konfirmandinnen und Konfirmanden und rund 70 Teamer trafen im Schullandheim Sassen bei Greifswald zum „Konficamp“ 2018. © PEK/Sebastian Kühl

03. Juli 2018 von Lena Modrow

Für die Konfirmanden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis gibt es ein besonderes Highlight in der Konfi-Zeit – das „Konfi-Camp“. Gerade fand es zum 12. Mal im Landschulheim in Sassen bei Greifswald statt. Mehr als 160 Konfirmandinnen und Konfirmanden waren mit dabei.

Wer in diesem Jahr  das Landschulheims in zum Konfi-Camp Sassen besuchte, konnte auf dem weitläufigen Gelände Dutzende Teenager vorsichtig auf und ab laufen sehen, die Hände zu Schalen geformt, in denen sie schmutzig-braunes Wasser beförderten. „Das ist Teil unseres diesjährigen Geländespiels“, sagte Pastor Mathias Thieme von der Konfirmandenarbeitsstelle des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises. „Die Konfis sind in zwölf Gruppen eingeteilt, sollen an verschiedenen Stationen aus verunreinigtem Wasser durch Filterung wieder sauberes Wasser gewinnen und es dann in Eimern sammeln, die sie zuvor individuell gestaltet haben. Das Team, das die größte Menge Wasser sammelt, gewinnt.“

Anknüpfungspunkte zu biblischen Geschichten

Nachdem sich im vergangen Jahr während des Konfi-Camps alles ums Reformationsjubiläum drehte, lautete das Thema dieses Mal „Kann mir jemand das Wasser reichen?“. Es war angelehnt an die Jahreslosung „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“. Üblicherweise strömt Wasser jederzeit in Trinkwasserqualität aus dem Wasserhahn. Die Erfahrungen aus dem Geländespiel ließen die Jugendlichen die Kostbarkeit des Wassers ganz neu erspüren. Darüber hinaus spielte aber auch die Sinnbildlichkeit des Wassers eine Rolle, die noch über seine lebensspendende Kraft hinausgeht. „Das Thema Wasser war gewissermaßen der rote Faden des Konficamps“, so Mathias Thieme. Als essentielles Element bot es während des Wochenendes viele Anknüpfungspunkte zu biblischen Geschichten.

Konfirmanden während des Geländespiels beim teambildenden „Strippenzieher“. An der Organisation des Spiels sind die an ihren roten Shirts erkennbaren Teamer beteiligt - Jugendliche, die eine Qualifizierung zur Jugendarbeit absolviert haben. © PEK/Sebastian Kühl

Wüstenwanderung im Konfirmandenalter

Unter anderem beschäftigten sich die Jugendlichen in einem der zahlreichen Workshops mit der Wanderung der Israeliten durch die Wüste nach ihrem Auszug aus Ägypten, auf der Suche nach dem Gelobten Land. „Nirgends bekommt Wasser so eine enorme Bedeutung, wie in der Wüste“, sagte Thieme. Für den Konfirmandenpastor ist die Wüstenwanderung zudem die ideale Bibelgeschichte für Jugendliche im Konfirmandenalter: „Da tun sich so viele Analogien zur Pubertät auf“, so Thieme. „Der Auszug der Israeliten kann für den Aufbruch in ein selbst bestimmtes Leben stehen, an dessen Ende die Aussicht auf einen ganz neuen Abschnitt steht.“

Junge Menschen motivieren und aufbauen

Das Konficamp ende zwar nicht im „Gelobten Land“, aber er wolle den jungen Menschen auf dem Weg dorthin Vorfreude und Motivation mitgeben, sie aufbauen, groß machen und sie in der Gemeinschaft stärken. Einen Preis gewann das Siegerteam zum Schluss des Geländespiels nicht – jedenfalls keinen materiellen. „Am Ende stellten die Konfis fest, dass ihr Gewinn darin bestand, gemeinsam die Aufgabenstellung gemeistert zu haben“, sagte Thieme.

Konfirmandenpastor Mathias Thieme (r.) klärt am Infotresen des Konficamps organisatorische Fragen mit den Teamern Frieda und Friedrich sowie mit Propsteijugendmitarbeiter Johannes Prinzler (2.v.re.). © PEK/Sebastian Kühl

Verantwortung lag bei rund 70 Teamern

Das Geländespiel war einer von vielen Höhepunkte während des diesjährigen Konfi-Camps im Landschulheim Sassen, an der rund 160 Konfirmandinnen und Konfirmanden teilnahmen. Betreuung und Organisation lagen dabei nicht nur in der Hand des siebenköpfigen Teams aus hauptamtlich Mitarbeitenden, sondern vor allem in der Verantwortung der rund 70 beteiligten Teamer – das sind Jugendliche, die eine Qualifizierung zur Jugendarbeit absolviert haben, während einer Ausbildung, die ebenfalls im Schullandheim in Sassen stattfand.

Idealer Ort für Freizeiten

Haus und Gelände liegen rund 20 Kilometer südwestlich von Greifswald inmitten weitläufiger Felder. Ein idealer Platz für Jugendfreizeiten. Das hat sich nicht nur in Pommern, sondern auch schon im Nachbarkirchenkreis herumgesprochen. Schon im Vorjahr waren Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Mecklenburg in Sassen dabei. „Die Zahl der Mecklenburger hat sich in diesem Jahr noch deutlich erhöht“, so Mathias Thieme, dem die verstärkte Zusammenarbeit der Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern ein Anliegen ist.

Podiumsdiskussion mit Bischöfin Kirsten Fehrs

Um sich ein Bild von der Jugendarbeit im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis zu machen, besuchte auch Bischöfin Kirsten Fehrs für einige Stunden das Konficamp. Zu den Zuständigkeiten der Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck innerhalb der Nordkirche zählt unter anderem der Bereich Jugend. Kirsten Fehrs suchte das Gespräch mit den Mitarbeitenden und den Jugendlichen, informierte sich über die Vielfalt der Angebote und nahm unter anderem an einer Podiumsdiskussion teil, bei der sie sich den interessierten Fragen der Konfirmandinnen und Konfirmanden stellte. Der Besuch der Bischöfin sei ein Zeichen der Wertschätzung gewesen und zeige das Interesse der Kirchenleitung an den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der Jugendlichen innerhalb der Nordkirche, sagte Jugendpastorin Tabea Bartels.

Bischöfin Kirsten Fehrs (2. v.r.) im Gespräch mit Teamerin Beatrix von Woedtke (r.), Gemeindepädagoge Cord Bollenbach (l.) und Konfirmandenpastor Mathias Thieme.© PEK/Arne Kühn

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