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St. Jacobi feiert Wiedereinzug am Palmsonntag

Die St. Jacobi Kirche in der Hamburger Innenstadt. Trotz vieler Veränderungen im Laufe der Geschichte und massiver Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ist die Kirche einer der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Bauten in der Stadtmitte. Erstmalig erwähnt wurde sie im Jahr 1255 als Pilgerkapelle.
Die St. Jacobi Kirche in der Hamburger Innenstadt. Trotz vieler Veränderungen im Laufe der Geschichte und massiver Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ist die Kirche einer der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Bauten in der Stadtmitte. Erstmalig erwähnt wurde sie im Jahr 1255 als Pilgerkapelle.© Fotolia

07. April 2025 von Hannah Reinhard

Vier Monate nach der plötzlichen Schließung kann die Gemeinde der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi wieder in ihre Kirche einziehen. Erste Sicherungsarbeiten sind abgeschlossen. Die große Sanierung steht noch an.

Die Weihnachtszeit konnten die Mitglieder der Jacobi-Gemeinde nicht in ihrer Kirche in der Hamburger Innenstadt feiern. Aufgrund von Schäden am Mauerwerk des Kirchturms musste St. Jacobi Ende November plötzlich schließen.

Hauptpastor Stefan Holtmann war damals gerade frisch im Amt: „Es hat für mich damit begonnen, dass ich mir am 1. Advent den Bus meiner alten Gemeinde ausgeliehen habe und die Gemeindemitglieder, die doch in Jacobi gelandet sind, rüber zu St. Katharinen gefahren habe.“

Feierlicher Einzug am Palmsonntag

Dort ist er dann am 2. Advent auch offiziell in sein Amt eingeführt worden. Hauptpastor der Kirche St. Jacobi ohne eigene Kirche - das sei eine besondere Zeit gewesen. Umso größer die Freude, dass Jacobi zur Karwoche wieder die Tore für die Gemeinde öffnen kann - passend zum Palmsonntag mit einem feierlichen Einzug ins Kirchenschiff.

Kirchturm der St. Jacobi Kirche in Hamburg vor blauem Himmel.
Der Turmhelm der Jacobi-Kirche in Hamburg wurde zuletzt 2001 saniert.© iStockphoto/ANGHI

Die Generalsanierung der Kirche sei schon seit einigen Jahren geplant, erklärt Holtmann. Der Bund und die Stadt Hamburg stellen dafür jeweils 20 Millionen Euro bereit. St. Jacobi wurde im Mittelalter gebaut. Das Mauerwerk ist teilweise in die Jahre gekommen. Vor allem Risse im Turm und an der Fassade machen die Sanierung nötig.

Es haben Untersuchungen stattgefunden und das Mauerwerk des Turms wurde statisch entlastet. „Die Untersuchungen laufen auch im Moment noch, weil das Problem, mit dem wir es zu tun haben, auch wirklich kompliziert ist“, sagt der Hauptpastor.

Therapie für das Mauerwerk

Das mittelalterliche Bauwerk sei über die Jahre immer wieder restauriert worden. Diese Restaurierungen haben aber auch zu neuen Problemen geführt. „Wir versuchen im Moment den Aufbau des Mauerwerks genau zu verstehen und herauszufinden, welche Therapie genau helfen kann“, erklärt Holtmann.

Die Generalsanierung werde wahrscheinlich erst im kommenden Jahrzehnt abgeschlossen. Auch mit weiteren Kirchenschließungen muss gerechnet werden. Es gebe Phasen, in denen die Sanierungsarbeiten nicht mit der Kirchennutzung vereinbar seien. Deshalb wurde die Entscheidung zur Schließung auch im November getroffen: „Wir brauchten einfach Raum und Ruhe um die Untersuchungen und Planungsarbeiten durchführen zu können.“

Renovierungsbedürftige Kirchen innerhalb der Nordkirche

St. Jacobi ist nicht die einzige renovierungsbedürftige Kirche innerhalb der Nordkirche.

Auch der Turm der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis muss für rund 1,3 Millionen Euro saniert werden. Auch hier spielen Risse im Mauerwerk des Kirchturms eine Rolle.

In Lübeck sammelt die eigens gegründete Stiftung „7Türme+“ Spenden für die Sanierung der sieben Lübecker Altstadtkirchtürme. Allein für die Sanierung der Türme des Lübecker Doms werden rund 23 Millionen Euro benötigt.

Auf der Halbinsel Eiderstedt (Kreis Nordfriesland) werden seit 2022 in einem Großprojekt alle 18 evangelischen Kirchen für rund 19 Millionen Euro saniert.

In St. Jacobi ist nicht nur eine Sanierung des Turms, sondern auch des Kirchenschiffes, das heller werden soll, geplant. Im Idealfall werde auch das Gewölbe aufgehellt, sodass ein neuer Raumeindruck entstehe. Außerdem verfüge die Kirche über eine Reihe mittelalterlicher Kunstschätze. „Diese sind auch restaurierungs- und reinigungsbedürftig und sollen neu in Szene gesetzt werden“, erklärt Stefan Holtmann.

In der Zeit der Schließung habe die Gemeinde ein Zuhause in verschiedenen Hamburger Kirchen gefunden und dafür sei sie auch sehr dankbar. „Das Erstaunliche für mich ist gewesen, wie schnell sich Lösungen gefunden haben. Das lag hauptsächlich an der großen Gastfreundschaft unserer Nachbargemeinden“.

Die Orgel in der Hauptkirche St. Jacobi© Michael Zapf

Trotzdem freue sich die Gemeinde sehr darüber, wieder die eigene Kirche nutzen zu können. „Am Palmsonntag feiern wir den Einzug von Jesu nach Jerusalem. Das werden wir mit unserer Gemeinde aufnehmen, uns am Südschiff treffen und dann zu Beginn des Gottesdienstes feierlich zu Orgelmusik in das Kirchenschiff einziehen“, sagt Holtmann.

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