Gottesdienst für Seeleute: Dank und Wertschätzung für herausfordende Arbeit auf See
28. Juni 2024
Am 25. Juni war internationaler "Tag der Seeleute". Drei Tage später wurde mit einem feierlichen Gottesdienst die Arbeit der 1,8 Millionen Menschen, die die tagtäglich für Waren in unseren Supermärkten und Fabriken sorgen, gewürdigt.
Zum Nachlesen: Die Predigt der Landesbischöfin zum Seefahrts-Dankgottesdienst am 28. Juni St. Katharinen in Hamburg
Die Seeleute "seien eine oft nicht gesehene Berufsgruppe, die unter harten Bedingungen und für lange Zeit von der Familie getrennt den lebenswichtigen Handelsverkehr aufrechterhalten", betonte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in ihrer Predigt.
Mit-Initiatorin des Gottesdienstes in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen war die Deutsche Seemannsmission, die ihren Sitz in Hamburg hat. Der Verein unterhält Stationen in mehr als 33 Hafenstädten weltweit. Auf dem Gebiet der Nordkirche sind diese in Hamburg, Brunsbüttel, Lübeck, Kiel, Rostock und Sassnitz.
Seemannspastor der Nordkirche: Seelsorge und Begleitung
Die Seeleute sind oft monatelang an Bord von Schiffen und fernab von Heimat und Familie. Das Bedürfnis nach Seelsorge, Zuspruch und auch einem stärkenden Gottesdienst ist groß. Dafür ist der Seemannspastor der Nordkirche, Götz-Volkmar Neitzel zuständig.
Nur eine kleine Gruppe der Seeleute ist evangelisch, die meisten sind katholisch oder russisch-orthodox, manche muslimisch, hinduistisch, andere konfessionslos.
Gemeinsame Würdigung der herausfordenden Arbeit auf See
Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission, Matthias Ristau: 7 Gedanken zur aktuellen Lage der Seeleute
Der ökumenische Gottesdienst fand auf Initiative verschiedener Seemannskirchen und Seemannsmissionen statt. Unter ihnen war die katholische Organisation "Stella Maris", nordische Seemannskirchen am Hamburger Hafen, wie die dänische und finnische, sowie der Verband Deutscher Reeder.
Geistliche und Freiwillige aus den Philippinen im Einsatz
Aus dem Archiv: Kämpfer für Menschenrechte von den Philippinen neuer Seelsorger
Die meisten Seeleute in unseren Häfen sind Filipinos. Dahinter folgen Menschen aus Russland und der Ukraine. Im Ökumenewerk der Nordkirche arbeitet deswegen seit vielen Jahren ein Geistlicher aus den Philippinen, der in den Seemannclubs der Seemannsmissionen seine Landsleute betreut.
Und im Rahmen des Freiwilligenprogramms des Ökumenewerks sind derzeit vier junge Menschen aus den Philippinen ebenfalls in Seemannsclubs im Einsatz.
Zahnbürsten, Telefonkarten, Rückzugsräume im Seemannsclub
Zum Nachlesen in unserem Jahresbericht auf Seite 30/31: Ein Tag im Seemannsclub Hollfast in Rostock
In den Seemannsclubs werden gemeinsam mit einem großen Netz an Ehrenamtlichen die Seeleute mit mit Zahnbürsten, Snacks und Telefonkarten versorgt, es gibt Räume zum Ausruhen und Erholen. Im Notfall organisieren sie Kleidung und Unterkunft.
Und sie sorgen dafür, dass die Seeleute Geld in die Heimat schicken können und bringen Briefe an Bord.
Solche "Vertrauensnetze", betonte die Landesbischöfin, würden in unserer Gesellschaft und an Bord gebraucht:
Der Glaube an Jesus Christus, an seine unbeirrbare Liebe und Barmherzigkeit, an seine Begleitung und Nähe auch in schweren Zeiten, an seinen versöhnenden Frieden knüpft ein festes Vertrauensnetz, auf das Verlass ist.
"Im Leben wie im Sterben. Auf hoher See wie am festen Ufer“, so die Landesbischöfin weiter.